Im Alter von 85 Jahren verstarb nach langer und schwerer Krankheit Polizei Oberkommissar a.D. Dieter Karnstädt aus Prien. Bei der Trauerfeier in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ erinnerte Schwester Juliane vom Seelsorgeteam Westliches Chiemseeufer an das erfüllte Leben des Verstorbenen, der seine Kindheit mit acht Geschwistern in Himmelreich bei Salzburg und seine Jugend in Anger im Berchtesgadener Land verbrachte. 1951 gab es aufgrund beruflicher Veränderungen seines Vaters, der ebenfalls Polizist war, einen Umzug nach Prien.
Dieter Karnstädt erlernte nach der Volksschule bei der Priener Firma Eifertinger den Beruf des Schreiners und hatte dann Arbeitsplätze unter anderem als Ladenbauer in der Schweiz. Nach einer dreijährigen Aus- und Fortbildung in München, Rothenburg und Würzburg übernahm er dann polizeiliche Aufgaben, ab 1964 nach der Lehre in Prien. Seine Leidenschaft galt seiner Familie und dem Chiemsee. „Aus der Ehe mit seiner Frau Uschi gingen zwei Töchter und vier Enkelkinder hervor, ihnen allen war er ein herzensguter Ehemann, Vater und Opa“ – so die Indische Schwester Juliane, die noch sagte, dass Dieter und Uschi Karnstädt lange nach dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand im Jahr 1999 gerne Fernreisen unternahmen, dass aber zuletzt eine noch geplante Reise nach Indien nicht mehr verwirklicht werden konnte. Erster Polizei-Hauptkommissar Jürgen Thalmeier als neuer amtierender Dienststellenleiter von Prien dankte auch namens der Polizeidirektion Oberbayern-Süd dem Verstorbenen für 34 Jahre gewissenhafte Diensterfüllung. „Dieter Karnstädt war mit Leib und Seele bei der Wasserschutzpolizei, bei aller gebotenen Strenge hatte er Verständnis für Sicherheit und Ordnung und sogar in seiner Freizeit stellte er seine handwerklichen Fähigkeiten bei Arbeitseinsätzen zugunsten der Polizeihütte zur Verfügung“.
Hilfe für und Fahrten in die Ukraine
Besondere Verdienste im Ehrenamt erwarb sich Dieter Karnstädt für den Chiemgauer Helferkreis für die Diözese Ternopil-Ukraine e.V.. Für diesen dankte im Priener Friedhof am offenen Urnengrab Vorsitzende Kathi Schmid, dazu sagte sie: „Dieter war eine Persönlichkeit und ein Menschenfreund. Bereits vor über 30 Jahren nahm er nach der Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion zusammen mit der damaligen Äbtissin Domitilla Veith Kontakt mit dem Priesterseminar auf, deren Studenten bezeichnete er stets als seine Buam“. Seit der Gründung des Vereins vor 28 Jahren war Dieter Karnstädt als Schriftführer, als Priester-Pate, als Reiseleiter und bei vielen Projekten ein aktiver Unterstützer. Kathi Schmid verlas noch einen Kondolenz-Brief aus der Ukraine. Darin würdigten Vasyl Semenyuk, Metropolit und Erzbischof der Erzdiözese Ternopil/Ukraine und Weihbischof Volodymyr Firman ihren langjährigen Freund als Wohltäter, der mehrmals ihr Land besucht hat. Vor fünf Jahren verlieh der der Chiemgauer Helferkreis Dieter Karnstädt die Ehrenmitgliedschaft.
Sterbefoto: Dieter Karnstädt