Kirche

Trauer um Alois Glück – 3 – Kirche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx würdigt den am Montagmorgen verstorbenen Alois Glück als „einen tiefgläubigen Menschen, dem, fest verwurzelt in seiner Heimat, der Ausgleich und der Gemeinsinn in der Gesellschaft immer ein Herzensanliegen waren. Dem verschrieb er sich Zeit seines Lebens als Politiker wie als vielfältig aktiver Christ“.

Für Glück sei es immer selbstverständlich gewesen, „die einzelnen Positionen in gleicher Weise zu Wort kommen zu lassen, zwischen ihnen zu vermitteln und für alle Seiten tragfähige und nachhaltige Lösungen zu finden – was gerade in unserer Zeit nötiger denn je zu sein scheint“, erklärt der Erzbischof von München und Freising. Glück habe entscheidend an „einer neuen Gesprächskultur auch in der katholischen Kirche Deutschlands“ mitgewirkt, so der Kardinal. Mit seiner einfühlsamen Art und zugleich klaren Haltung habe er geholfen, Spannungen und Konflikte durch Dialog zu überwinden. „Alois Glück war ein Brückenbauer in der Kirche wie in der Gesellschaft im besten Sinne des Wortes“, sagt Marx. Er habe Alois Glück „immer als einen ebenso souveränen wie menschenfreundlichen Gesprächspartner erlebt, dessen intellektuelle Kraft und dessen tiefe Glaubensüberzeugung jeden Austausch mit ihm zu einem großen Gewinn hat werden lassen. Für dieses Lebens- und Glaubenszeugnis bin ich aus ganzem Herzen dankbar“.

Glücks kirchliches Engagement begann in der Katholischen Landjugendbewegung und setzte sich im Diözesanrat der Katholiken in der Erzdiözese München und Freising und im Landeskomitee der Katholiken in Bayern fort. 1983 wurde er Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, dessen Präsident er von 2009 bis 2015 war. Glück war Mitglied im Präsidium des Ökumenischen Kirchentags in Berlin 2003 und Präsident des Zweiten Ökumenischen Kirchentags in München 2010. (ck)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat  – Foto: Hötzelsperger – Kardinal Marx würdige Alois Glück mit dem Päpstlichen Orden

Katholische Laien in Bayern trauern um Alois Glück   – Früheres Mitglied des Landeskomitees der Katholiken verstorben

 München, 26. Februar 2024. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern trauert um sein früheres Mitglied der Vollversammlung, Alois Glück. Der CSU-Politiker war von 1993 bis 2013 als berufene Persönlichkeit Teil des Gremiums und „hat so wichtige inhaltliche Impulse für die Laienarbeit in Bayern gesetzt“, wie sich der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, erinnert. Zudem erhielt Glück im Jahr 2006 als Erster die Franz-Eser-Medaille, die von der Zeitschrift des Landeskomitees, „Gemeinde creativ“, für herausragendes Engagement im Bereich des katholischen Laienapostolats verliehen wird.

„Glück hat in seinem Wirken viele Spuren hinterlassen“, so Unterländer weiter, „in Politik, Gesellschaft und Kirche. Wir verlieren mit Alois Glück einen geschätzten Gesprächspartner, einen guten Ratgeber und einen Menschen, der sich aus vollem Glauben und dem Vertrauen auf die Botschaft Jesu Christi heraus für die Menschen und ein gutes Zusammenwirken in Kirche, Politik und Gesellschaft engagiert hat.“

Als Präsident des Bayerischen Landtags und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken habe Glück „entscheidende Umbrüche in Politik und Kirche miterlebt und mitgeprägt“, würdigt der Vorsitzende des Landeskomitees den Verstorbenen weiter. „Er hat jedoch nie die Verbindung zur Basis verloren.“ So seien ihm, aus der Katholischen Landjugendbewegung kommend, die Themen des ländlichen Raumes zeitlebens wichtig gewesen, ebenso die Arbeit der Ehrenamtlichen in den Räten und Verbänden. „Sein unermüdlicher Einsatz für Kirche und Gesellschaft soll uns ein Ansporn sein. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren“, betont Unterländer. Persönlich verliere er mit Glück „einen langjährigen Weggefährten und Freund, mit dem ich in den unterschiedlichsten Kontexten im politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Bereich eng verbunden war“. (uq)

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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