Brauchtum

Trachtler Otto Obermüller feierte 85. Geburtstag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Seinen 85. Geburtstag im Kreise seiner engsten Familien-Angehörigen hat der Priener Otto Obermüller nachgefeiert. Wegen der Corona-Krise fiel eine größere Feier im April aus, dennoch erreichten auf Post- und Telefon-Wege den Jubilar eine große Anzahl von Gratulanten, war er doch vielfältig in Prien beruflich und ehrenamtlich aktiv. Unter anderem war er 37 Jahre lang in verschiedenen Positionen in der Vorstandschaft des Priener Trachtenvereins.

„Der Trachtenverein und die Pflege des Brauchtums waren mir immer ein Anliegen, obwohl ich erst mit fast 20 Jahren zum aktiven Plattler wurde. Im August 1955 trat ich dem Verein bei und dann begann meine Zeit der Verantwortungen“ – so Otto Obermüller, der folgende Ämter hatte: von 1957 bis 1958 Zweiter Schriftführer, von 1958 bis 1961 Erster Vorplattler, von 1961 bis 1964 Beisitzer, von 1964 bis 1970 Zweiter Vorstand, von 1970 bis 1976 Erster Vorstand, von 1976 bis 1982 Erster Jugendleiter und dann noch bis 1994 Beisitzer. Für diese außergewöhnlich lange Zeit der Übernahme eines Ehrenamtes wurde Otto Obermüller 1993 vom Priener Trachtenverein zum Ehrenmitglied ernannt und 1987 würdigte der Chiemgau-Alpenverband seine Leistungen mit der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens. Dabei bedankte sich der Gauverband auch dafür, dass er von 1967 bis 1982   als Gaupreisrichter im Einsatz war, zu dieser Zeit wurde bei den Preisplatteln keine Preisrichter-Abwechslung durchgeführt, so dass zuweilen bei Hitze das Preisrichten eine Ganz-Tages-Anstrengung war.

Mit 13 Jahren Bulldog-Führerschein gemacht

Der berufliche Werdegang von Otto Obermüller, der einer der Buam vom „Hansl in der Leiten“ ist begann in der elterlichen Landwirtschaft. Nach dem Besuch der Volksschule in Prien von 1941 bis 1949 half er im Bauernhof mit. Bis 1955 war er daheim, bereits als 13-jähriger wurde er nach Markt Schwaben geschickt, um den Führerschein für den 1949 erworbenen 11er-Deutz-Bulldog zu machen, weil in der Familie Not am Mann war. Die nächste Aufgabe meisterte er als Zuchtwart in den Jahren 1954 bis 1956 beim Tierzuchtamt Traunstein mit erfolgreich abgeschlossener Prüfung. Ein Motorrad-Unfall zwang dann zu einer beruflichen Umorientierung und damit kam Otto Obermüller zur Bundesbahn mit ganz unterschiedlichen Aufgaben, unter anderem als Lokomotiven-Heizer. Ab dem Jahr 1962 diente er in Prien der Deutschen Bundespost bis er 1994 als Beamter in den Ruhestand ging. Im Vereinsleben war Otto Obermüller als Trachtler mit Leib und Seele auch seit 1974 dem Trachtenverein Chiemgauer-München verbunden, bei diesem ist er ebenfalls Ehrenmitglied, darüberhinaus ist er seit 1975 Mitglied beim Rauchclub Prien.

Foto/s: Hötzelsperger – Otto Obermüller in seiner Wohnung in Prien


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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