Schöne Bilder wirken: Fernseh-Serien aus dem Berchtesgadener Land erreichen 100 Millionen Zuschauer im Jahr, Drehorte üben Faszination aus. Das Berchtesgadener Land ist mit zwei erfolgreichen Serien ein Schwergewicht in Bayern. Die ZDF Serie „Lena Lorenz“ geht in ihr siebtes Jahr, nach dem Erfolg der ersten Staffel von „Watzmann ermittelt“ hat auch die ARD eine weitere Staffel in Auftrag gegeben.
Grund genug für die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT), alle Beteiligten an einen Tisch zu holen. Zum Thementag „Film und Tourismus“ waren am vergangenen Dienstag Akteure der Filmbranche, Touristiker, Motivgeber und Wirtschaftspartner zu einer Diskussionsrunde geladen, um über ihre Arbeit und die Herausforderung bei Dreharbeiten zu sprechen. Dr. Brigitte Schlögl, Geschäftsführerin der BGLT, begrüßte siebzig interessierte Gäste im Café „Glustl“ an der Jennerbahn in Schönau am Königssee. Sie freue sich einfach, so erfolgreiche Produktionen vor Ort zu haben, begrüßte Schlögl die Anwesenden. Der Service vor Ort für die Filmcrews sei ausschlaggebend für die Wahl des Drehortes Berchtesgaden gewesen, daran werde man weiterarbeiten. Dr. Thomas Birner vom Berchtesgadener Land Wirtschaftsservice hob die Wertschöpfung für die Region heraus. Es gehe ja nicht nur um Übernachtungen, sondern auch um den Einzelhandel und die heimischen Dienstleister.
Ohne Filmförderung kein Deutscher Film
Den Einstieg in die Welt von Film und Fernsehen machte Anja Metzger vom FilmFernsehFonds (FFF) Bayern. Sie ist Vorsitzende der Film Commission, die sich um optimale Drehbedingungen kümmert und daran arbeitet, alle Regionen Bayerns für Dreharbeiten zu erschließen. Darüber hinaus bewirbt die Film Commission den Film- und Medienstandort Bayern auf nationalen und internationalen Festivals und Märkten. „Ohne Filmförderung gäbe es keinen deutschen Film“, machte sie gleich zu Beginn klar. Über 38 Millionen Euro Fördermittel verfügt der FFF jährlich. Die Filmcommission arbeitet eng mit der Bayern Tourismus Marketing zusammen. Deren Geschäftsführerin Barbara Radomski entführte in ihrem Vortag in die Welt des Filmtourismus. Diesen gäbe es bereits seit 1935, als die „Meuterei auf der Bounty“ die Sehnsucht nach der Südsee weckte oder der Klassiker „Niagara“ Tausende von Touristen zu den gigantischen Wasserfällen lockte. „Normales Destinationsmarketing kann niemals so viele Menschen erreichen wie Filme“, schloss sie ihren Vortrag. Zum Schluss des ersten Teils der Veranstaltung kam Marc-Oliver Dreher zu Wort, Herstellungsleiter der Erfolgsserie „Lena Lorenz“. Für den Dreh einer Staffel ist das 40-köpfige Team von März bis Oktober im Berchtesgadener Land, dazu kommen zeitweise die Schauspieler und zusätzliche Techniker. 350 000 Euro für Übernachtungen, Einkäufe und weitere Nebenkosten ließe das Team im Berchtesgadener Land. Dabei wies er auch auf die angespannte finanzielle Lage von Serienproduktionen hin: “Mein Übernachtungsbudget liegt bei 50 Euro pro Kopf und Tag, in der Hauptsaison ist es fast unmöglich, dafür eine Unterkunft zu bekommen“. Er bedanke sich für die große Unterstützung des Teams der BGLT, die nah an den Vermietern dran sei und es immer wieder möglich mache, das Team unterzubringen und in allen Belangen schnell und unkompliziert weiterhelfe.
Premiere für neuen Imagefilm der BGLT
Zum Abschluss der Veranstaltung stellte die BGLT ihren neuen Imagefilm, produziert von der Firma „Timeline“ aus Bad Reichenhall, dem Publikum vor. „Wir wollten diesen Film anders machen, weg vom klassischen Imagefilm mit schönen Bildern und imposanter Musik. Mit einem Augenzwinkern zeigen wir das Berchtesgadener Land. Unser Sprecher, der Kabarettist Stefan Schimmel aus Bad Reichenhall, verleiht dem Ganzen den nötigen Witz“, kündigte Dr. Brigitte Schlögl die Premiere an, und durfte sich über tosenden Applaus am Ende des Films freuen. Inzwischen ist der Imagefilm, der erst seit zwei Tagen auf der BGLT-Website berchtesgaden.de online ist, ein echter Renner. Über 8000 Menschen haben den Film bereits gesehen und sind begeistert.
Bericht und Fotos: BGLT