Freizeit

Touren-Tipp: Familienwanderung ins Röthelmoos

Das Hochtal Röthelmoos (auch: Röthelmoosalm) liegt südwestlich von Ruhpolding zwischen Gurnwandkopf und Gründberg in den Chiemgauer Alpen. Es ist von allen Seiten von Bergen eingeschlossen. Wie der Name „Moos“ schon vermuten lässt, ist es ein Moor, das heute von den Bauern landwirtschaftlich genutzt wird. Es liegt mitten in einem Naturschutzgebiet und bildet heute ein Rückzugsgebiet für seltene Tiere und Pflanzen. Man kann es von mehreren Seiten aus erreichen, einer der beliebtesten Aufstiege ist derjenige vom „Chiemgauer Seentrio“, wie das Seengebiet mit Weitsee, Mittersee und Lödensee auch genannt wird. Durch das Wappbachtal erreichen wir das Röthelmoos in 1 1/4 Stunden. Der Weg ist sehr leicht, familienfreundlich und insbesondere auch für Kinderwägen gut geeignet. Zwei bewirtschaftete Almen, wo noch gebuttert und Käse hergestellt wird, laden zu einer Brotzeit ein.

Die alte Röthelmoosklause am nördlichen Ende wurde bereits im 17. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zur Holztrift verwendet. Sie wird vom Röthelmoosbach gespeist, der von Süden her durch die Almfläche fließt. Das Wasser wurde bei der Klause aufgestaut, um das Holz für die Saline in Traunstein ins Tal zu triften.

Auf den Streuwiesen des Hochmoores mit seinem typischen Latschenbewuchs treffen wir teils seltene Blumen wie Knabenkraut, Frühlingsknotenblume, Fieberklee, Mehlprimel, Gabenkraut, Fieberklee und Trollblume an. Typische Wildtiere sind Steinadler, Auer-, Birk- und Haselhuhn, Sperlingskauz, Raufußkauz, Dreizehenspecht, Weißrückenspecht, Mauerläufer, Graureiher, Rothirsche, Gämsen, Schneehasen.

Startpunkt:

  • Ort: Parkplatz Röthelmoos am Weitsee, 760 m
  • GPS-Wegpunkt für Google Maps: N47 41.155 E12 33.625
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Es fahren Busse von Prien, Marquartstein oder Reit im Winkl (RVO-Linien 9504, 9506, 9535).
  • Mit dem Pkw: Zum Parkplatz gelangen wir über die Autobahn A8 München-Salzburg, Ausfahrt Bernau (weiter nach Marquartstein und Reit im Winkl) oder die Ausfahrt Siegsdorf (weiter über Inzell und Ruhpolding), 1 Stunde von Rosenheim

Die Tour:

Direkt am Waldrand beginnt der auch von Mountainbikern gern genutzte Wanderweg durch das Wappbachtal, immer am plätschernden Bach entlang. Wir spazieren durch eine Schlucht, umgeben von steilen Wänden, während der eigentliche Aufstieg ohne größere Steigungen moderat nach oben verläuft. Vor vielen Jahren wurde hier an einigen Stellen noch nach Gold geschürft. Verlaufen ist nicht möglich, da es keine Abzweigungen gibt. Allmählich weitet sich die Schlucht in ein weites Hochmoor – wir erreichen das Röthelmoos. Bei einer Wegekreuzung halten wir uns links. Bald öffnet sich das Gelände, rechts erblicken wir den Gurnwandkopf und die Hörndlwand, vor uns sehen wir einige Ausläufer des Hochgern. Links und rechts unseres breiten Weges blühen auf den Moorstreuwiesen teils seltene Blumen und Wollgras. Da wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden, darf natürlich nichts gepflückt werden. Am hinteren Ende des Hochtales erreichen wir eine Kreuzung, hier können wir zu zwei bewirtschafteten Almen gelangen, rechts zur Dandl Alm oder links zur Langerbaueralm. Für den Abstieg zum Wanderparkplatz benutzen wir den Aufstiegsweg.

  • Dauer: Auf- und Abstieg je ca. 1 Std. 15 Min., insgesamt ca. 2 Std. 30 Min
  • Einkehrmöglichkeiten: Dandl Alm, Langerbauer Alm
  • Höhenunterschied: 200 hm, Streckenlänge 9,5 km
  • Schwierigkeit: leicht. Einfacher, kinderwagengeeigneter Schotterweg vom Parkplatz bis zu den Almen, für Hunde geeignet

Text und Fotos: Reinhard Rolle, www.roBerge.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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