„Wer in Seeon den Seerosen folgt, ist auf einem guten Weg“, scherzte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Eröffnung des „Seerosenwegs“. Der neue Themenwanderweg führt am Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern vorbei zu den schönsten Aussichtspunkten am Seeoner See. An 15 Stationen gibt er Einblicke in die Geschichte und wirft Schlaglichter auf die Kulturlandschaft.
Die Seerose als Namensgeberin ist in der Region allgegenwärtig: Sie ist im Festsaal von Kloster Seeon ebenso zu finden wie im Wappen der Gemeinde oder im Signet des örtlichen Burschenvereins.
Die Idee, die Wanderroute neu auszuschildern und als Themenwanderweg aufzuwerten, entstand im Rahmen des 2015 von der Gemeinde Seeon-Seebruck gestarteten Projekts „Lebensqualität durch Nähe“. Der Seerosenweg ist 6,2 km lang und wird in die Schwierigkeitsstufe „mittel“ eingeordnet. Bänke laden zum Ausruhen ein, und neben schönen Aussichten wird auch viel Wissenswertes geboten: An 15 Stationen präsentieren Tafeln die Historie des Ortes und des Klosters. Angelehnt an die mittelalterliche Schreibwerkstatt des ehemaligen Benediktinerklosters wurden die Texttafeln in Buchform gestaltet. Die Wandernden lesen dann gleichsam in einem „aufgeschlagenen Buch“. Die Tafeln sind so niedrig angebracht, dass sie auch für Rollstuhlfahrende und Kinder gut erreichbar sind. Je nach Fitness und Zeit kann man eine eigene Route wählen. So gibt es neben einer langen auch eine kleinere Runde um den nördlichen Teil des Sees, mit oder ohne Abstecher zur Weinbergaussicht.
Ein möglicher Startpunkt ist der große Parkplatz bei Kloster Seeon. Dort erklären Hinweistafeln die Geschichte der Walpurgis-Kirche und des Klosters. Informationen gibt es aber auch zum Thema Buchmalerei, zum Weinbau in Seeon, zu Skulpturen am Wegesrand, zum historischen Wirtshaus „Alter Wirt“ sowie zur früheren Badeordnung. Erklärt wird auch der besondere Baumbestand. So weist eine Tafel auf die alte Mozarteiche hin.
Gefördert wurde das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). (we)
Bericht: Bezirk Oberbayern
Foto: Hötzelsperger – Seeoner See im Herbst