Kirche

Theater Bad Endorf: Rollen für Bruder Konrad

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Konrad Hamberger wird die Hauptrolle im Stück “Bruder Konrad – Mit großem Vertrauen” spielen, das die Theatergesellschaft Bad Endorf vom 20. Mai bis 23. Juni 2024 im Volkstheater Bad Endorf aufführt. Darauf einigte sich der Ausschuss des über 230 Jahre alten Vereins auf der letzten Sitzung. Hamberger verkörperte bereits mehrere Hauptrollen in religiösen und lustigen Stücken, darunter den Heiligen Antonius von Padua im Jahr 2012. Dem Theaterverein trat er 1984 bei. Den eigenen Namenspatron zu verkörpern, noch dazu im 90. Jubiläumsjahr seiner Heiligsprechung, sieht er als besondere Ehre. Einen großen Gegenspieler, der ihm über das ganze Stück hinweg Steine in den Weg legt, gibt es in dieser Aufführung nicht. Sie ist stattdessen in mehrere Akte und Zwischenszenen unterteilt, die jeweils eigene Gegenspieler bieten und den Lebensweg des Heiligen Konrad nachzeichnen.

Bereits als Kind sieht sich Konrad, der zu dieser Zeit noch seinen bürgerlichen Namen Hans Birndorfer trägt, beißendem Spott ausgesetzt. Denn selbst im damals noch erzkatholischen Bayern fällt der junge Knabe, gespielt von Florian Bichler, durch sein ungewöhnliches Verhalten auf. Während die anderen Kinder Fangen und Verstecken spielen, betet Hans lieber den Rosenkranz und träumt von der Jungfrau Maria. Mit fast 18 Jahren entschließt sich Birndorfer, jetzt gespielt von Raphael Möderl, in eine Klosterschule zu gehen, um dort Latein zu studieren. Ein gefundenes Fressen für Leonhard (Ludwig Roth), Matthias (Johannes Laböck), Simon (Luis Giannetta) und Wastl (Marinus Roth), vier Jugendliche aus dem Dorf, die ihn verspotten, weil er viel zu alt für die Schule ist. Als jüngster Sohn der Bauernfamilie, in der er aufwuchs, sollte der jetzt erwachsene Hans Birndorfer (Konrad Hamberger) langsam ans Heiraten denken und den Hof übernehmen. So stellen sich das seine Eltern, Verwandten und Freunde vor. Aber nichts kann an den religiösen Ansichten und Plänen von Hans Birndorfer rütteln, auch nicht die Anfeindungen seines Bruders Bartl (Peter Bichler) und des “Schwarnzhias” (Martin Ettenhuber). Auch nachdem Birndorfer im Altöttinger Kloster aufgenommen wurde  und seinen Ordensnamen  Bruder Konrad angenommen hat, schaffen es die Gegenspieler immer wieder gegen ihn zu intrigieren. Im Kloster bekommt er es unter anderem mit Bruder Thomas (Markus Hermannsdorfer) zu tun, der ihm die schnelle Ernennung zum Klösterpförtner madig machen will und auch die allzu große Spendenbereitschaft von Bruder Konrad kritisiert.

Ferdinand (Felix Baumann), Babette (Maria Kößlinger) und Lisi (Bernadette Schlaipfer), drei Altöttinger Kinder, spielen dem frisch ernannten Pförtner Klingelstreiche. Die Weghofer Franziska (Greta Hofmann), eigentlich nicht sonderlich religiös, hat sich ein paar Devotionalien als Souvenir gekauft und möchte diese Gegenstände weihen lassen. Als Dank dafür verspottet sie das Klosterleben und findet es eher gruselig. Die vier Landstreicher (Konrad Schlaipfer, Johannes Weidinger, Stephan Ettenhuber und Andreas Plank), die eines Tages an der Klosterpforte erscheinen, haben ebenfalls nichts Gutes im Sinn. Auch außerhalb des Klosters tummeln sich Bösewichte. Alois Brenner, der königliche Amtstierarzt (Werner Hofmann), möchte Bruder Konrad wegen Betrug vor Gericht stellen, weil der fromme Mönch den Bauern Kräutermischungen für ihre Ställe gibt, die Krankheit vom Vieh fern halten sollen.  Sogar mit den Wallfahrern, die jedes Jahr zum Kloster kommen und Bewirtung als Selbstverständlichkeit betrachten, muss sich Bruder Konrad streiten, weil er die für sie vorgesehenen Gaben bereits anderweitig verteilt hat.

Auf all diese Personen, Intrigen und Anfeindungen reagiert Bruder Konrad mit stoischer Ruhe und tiefem Vertrauen in Gott. Wie ein Fels in der Brandung trotzt er über 40 Jahre lang den Wellen, was ihm den Ruf des ewigen Pförtners einbringt.

Wie Konrad Hamberger und seine Mitspieler unter der Regie von Paula Aiblinger diese Geschichte auf der Bühne umsetzen, erleben die Zuschauer ab Pfingstmontag, den 20. Mai im Bad Endorfer Volkstheater. Karten können über die Webseite www.theater-endorf. de schon jetzt vorbestellt werden. Als zusätzliche Alternative bietet die Tourist-Info Bad Endorf das “Bad Endorfer Zuckerl plus” an, in dem nicht nur eine Freikarte für Bruder Konrad, sondern auch Gutscheine für die Chiemsee-Schifffahrt, die Kampenwand-Bahn und die Chiemgau-Thermen enthalten sind.

Bericht und Foto: Volkstheater Bad Endorf – Spielleiterin Paula Aiblinger übergibt das Hauptrollenbuch zum Studium von „Bruder Konrad“ an Hauptdarsteller Konrad Hamberger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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