Zwei Absolventinnen des Bachelorstudiengangs Pflege der TH Rosenheim haben im Auftrag der Caritas eine Informationsbroschüre zur Beantragung eines Pflegegrads ausgearbeitet. Sie bietet Betroffenen und deren Angehörigen konkrete Hilfestellung, um die Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen. Verteilt wird die Broschüre über die Sozialen Dienste Senioren des Caritas-Zentrums Rosenheim bei präventiven Hausbesuchen.
Eine eingeschränkte Mobilität, Probleme bei der Bewältigung des Alltags oder eine plötzliche Beeinträchtigung durch einen Schlaganfall: Es gibt verschiedene Gründe, pflegebedürftig zu werden. Dann ist man auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Um Leistungen aus der Pflegeversicherung zu beziehen, muss man einen Pflegegrad beantragen. Vielen Betroffenen fällt es jedoch schwer, das Begutachtungs- und Leistungssystem zu verstehen. Insbesondere die Begutachtung ist für viele ein unangenehmes Thema. Umso wichtiger ist es, den Ablauf bei einem Erstantrag zu verstehen und alle Beteiligten gut vorzubereiten.
Umfrage unter Expertinnen und Experten als Grundlage
Hier setzt die entstandene Broschüre an und erklärt anschaulich Schritte und Themen, die für die Beantragung eines Pflegegrades von Bedeutung sind. Die Inhalte haben die Absolventinnen Katharina Schwarz und Romina Kneißl auf Basis einer Umfrage unter Expertinnen und Experten aus dem Praxisbereich der Pflege und der Beratung zur Pflege erarbeitet. Sie schilderten, welche Fragen Betroffene und deren Zugehörige meist haben, welche Unsicherheiten sie besonders belasten und welche Themen einer besonderen Erläuterung bedürfen. „Für uns war es sehr interessant, in der Bachelorarbeit ein nutzbringendes Instrument zu erarbeiten. Wir haben viel darüber gelernt, was die Pflegepraxis bewegt“, so Schwarz. Sie war bei dem Projekt für die Datenerhebung zuständig, ihre frühere Kommilitonin für die Auswertung.
Betreuerin der Abschlussarbeit war Prof. Dr. Katharina Lüftl, die den Studiengang Pflegewissenschaft an der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften leitet. „Wir sind dankbar, wenn sich die Praxis mit Fragestellungen und Projektthemen an uns wendet. So können unsere Studierenden unter Beweis stellen, dass sie mit Methoden wissenschaftlichen Arbeitens einen Beitrag zur Lösung von Praxisherausforderungen leisten können“, sagt Lüftl.
Bei der Caritas in Rosenheim ist man mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Ich bin sehr erfreut darüber, dass neben der herkömmlichen Sprache auch Texte in leichter sowie barrierefreier Sprache gestaltet wurden. Das hat meine Erwartungen an die Zusammenarbeit mit der TH Rosenheim übertroffen“, resümiert die Fachdienstleiterin der Caritas Rosenheim, Manina Sobe.
Die Broschüre steht in den drei Sprachversionen auch auf der Webseite der TH Rosenheim zum Herunterladen bereit: https://www.th-rosenheim.de/gesundheit-soziales/pflegewissenschaft-bsc/forschung-und-studentische-arbeiten/.
Bericht und Foto: TH Rosenheim