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Teddyklinik im Kindergarten Aschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Jüngeren Kindern die Angst vor Ärzten und Krankenhäusern zu nehmen ist die Idee der Aktion „Die Teddyklinik“ die vor allem in größeren Städten stattfindet. Zwei Ärztinnen, deren Kinder die Kindertagesstätte Spatzennest in Aschau besuchen, waren von dieser Idee so begeistert, dass sie anboten, im Kindergarten für alle Kinder und ihre „ kranken oder verletzten Kuscheltiere“ einmal eine Teddyklinik einzurichten.

Geduldig warteten die Kinder mit den kranken Lieblingen im „Wartezimmer“, bis sie von zwei Müttern, die die Rollen der Sprechstundenhilfen übernommen hatten, aufgerufen wurden. Der Name des Tieres und die Beschwerden wurden notiert und dann ging es weiter zur Untersuchung ins Sprechzimmer.

„Mein Bär hat starken Husten und ganz viel Fieber“ erzählt Anna. Die Ärztin fragt die besorgte Bärenmama, wie lange das Fieber schon anhält, zeigte das Stethoskop, mit dem sie das Herz und die Lunge des Bären abhört und dann darf Anna auch ihr eigenes Herz abhören. Nach dem Abschluss der ausgiebigen Untersuchung stellt die Ärztin in ihrer Diagnose fest, dass es sich um eine starke Grippe handelt und schreibt ein Rezept für die Teddyapotheke aus.

Auch in der orthopädischen Abteilung der Klinik herrschte Hochbetrieb, denn viele der Kuscheltiere hatten sich an Armen oder Beinen verletzt. Gebrochene Arme und Beine wurden im selbstgebauten Röntgengerät durchleuchtet und nach der Diagnose sofort fachmännisch mit Schienen und Verbänden versorgt. Schwer verletzte Kuscheltierpatienten wurden für kurze Zeit stationär in kleinen Betten aufgenommen. Aus der anfänglichen Schüchternheit der Kinder wuchs sehr schnell Begeisterung, denn in der Teddyklinik darf man alles anschauen und ausprobieren und natürlich bei der Behandlung seines kranken Kuscheltieres mithelfen. Vielleicht ist jetzt der nächste eigene Arztbesuch nur noch halb so schlimm.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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