Der „Tag der Streuobstwiesen“ lenkt heuer am 28. April das Augenmerk auf die jetzt in voller Blüte stehende Kulturlandschaft. Im Rahmen des Streuobstpakts trägt die Bayerische Staatsregierung umfassend zum Erhalt der traditionellen Form des Obstanbaus bei. Eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure zieht fokussiert an einem Strang, um den Streuobstbestand in Bayern nachhaltig aufzustocken.
Der Streuobstanbau ist von höchster Bedeutung für die Kulturlandschaft Bayerns, für Umweltschutz und Biodiversität. Doch der bayerische Baumbestand ist stark dezimiert. Um das kostbare Natur- und Kulturerbe lebendig zu halten, bedarf es einer entschlossenen und umfassenden Initiative. Den Grundstein dafür hat die Bayerische Staatsregierung bereits 2021 mit der Gründung des Streuobstpakt gelegt. Das Bayerische Landwirtschafts- und Umweltministerium hat sich im Rahmen des Pakts mit acht engagierten Verbänden zusammengeschlossen. Das ambitionierte Ziel lautet, bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume im Freistaat zu pflanzen. Das Maßnahmenkonzept, von 30 Expertinnen und Experten gemeinsam mit dem Ministerium entwickelt, ist die Basis für die langfristige, komplexe und eng verzahnte Zusammenarbeit der engagierten Akteure aus ganz Bayern. Unter anderem geht es neben dem Pflanzen der Bäume darum, Obstbaumpflegerinnen und -pflegern auszubilden und das Bewusstsein für das Thema Streuobst zu schärfen. Weitere Informationen stehen unter www.bayern-streuobstpakt.de bereit.
Es lebe die Vielfalt
Am letzten Freitag im April erinnert seit 2021 der europaweite „Tag der Streuobstwiesen“ an die traditionelle Form des Obstanbaus und deren Bedeutung für die Umwelt – und damit auch für die Menschen. Die Liste der Vorzüge ist lang. Konsumenten freuen sich über etwa 2.000 robuste alter Obstorten wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Quitten mit intensiven Aromen und kaum Allergenen. Darüber hinaus werfen die Streuobstwiesen geschmackvolle Produkte ab, zum Beispiel Trockenfrüchte, Säfte, Seccos, Weine, Marmeladen und Chutneys. Spritz- und Düngemittel kommen selten bis nie zum Einsatz. Die unmittelbare Umwelt profitiert von den Wiesen mit den hochstämmigen Bäumen, da sie mit ihrer vielfältigen Fauna, der süßen Blütenvielfalt und viel Totholz allerlei Tieren Nistplätze und Nahrung bieten. Sogar Boden, Gewässer und das Klima ziehen ihren Nutzen: Die Mischkulturen vermindern u.a. die Verdunstung und damit die rasche Austrocknung des Bodens – auch über die Streuobstwiese hinaus. Gerade in den längeren Trockenphasen im Zuge des Klimawandels spielt das eine zunehmend wichtige Rolle.
Bericht und Bildmaterial: crystal communications