Sport

Tag 3 der European Championships

Tag drei der European Championships Munich 2022 sorgte bei Kaiserwetter für einen erneuten Zuschauerstrom in den Olympiapark und die weiteren Sportstätten. Stimmungsgewaltig peitschten die Zuschauer:innen die deutschen Turnerinnen im Team-Final zu Bronze – EM-Geschichte. Im Bahnradsport geht der deutsche Medaillenregen weiter. Das französische Triple im Triathlon und die weiteren der insgesamt 21 sportlichen Entscheidungen sowie das Festival The Roofs erlebten 92.500 Besucher:innen. Auf der Central Stage sorgt Klitschkrieg für den gebührenden Ausklang des Tages.

Turnen: Gänsehaut-Stimmung bei historischem EM-Bronze

Standing Ovations auf den Rängen, Freudentränen in der Arena: Am Samstagnachmittag war die Olympiahalle erfüllt von Emotionen. Die stimmungsvollen Zuschauer:innen tanzten zu YMCA, während die Turnerinnen im Team-Finale Höchstleistungen ablieferten. Italien sicherte sich dabei die zweite Goldmedaille vor Großbritannien. Wirklich laut wurde es aber bei den Drittplatzierten: Die deutschen Kunstturnerinnen um Kim Bui, die nach dieser EM ihre Karriere beenden wird, haben mit Bronze Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor hatte es eine EM-Medaille für Deutschland im Mannschafts-Wettbewerb gegeben.

Stars der Szene klettern am Königsplatz zu den ersten EM-Titeln

Für die 21-jährige Hannah Maul war der siebte Platz im Finale beim Lead-Klettern das beste Ergebnis ihrer Karriere in dieser Disziplin. Mit der Entscheidung hatte sie aber nichts zu tun. Die Goldmedaille ging an die Favoritin aus Slowenien. Janja Garnbret gewann mit einer Wertung von 50+ vor der Österreicherin Jessica Pilz (45+) und Manon Hily aus Frankreich (41+). Garnbret ist auch für das Boulder-Finale am Sonntag die Favoritin. Bei den Männern boulderte am frühen Samstagabend der Österreicher Nikolai Uznik vor 5.000 Zuschauer:innen am ausverkauften Königsplatz zum EM-Titel. Sam Avezou (FRA) holte Silber vor Kletter-Großmeister Adam Ondra aus Tschechien. Die drei Deutschen waren am Vormittag im Halbfinale ausgeschieden.

24.000 Triathlon-Fans erleben französische Festspiele

Von La-Ola-Wellen begleitet lief Léo Bergère aus Frankreich beim Triathlon der Männer am Samstag nach 1:41.09 ins Ziel – dicht gefolgt von seinen Landsmännern Pierre le Corre und Dorian Corninx. Eine Schlüsselstelle war dabei – wie schon gestern bei den Frauen – der Anstieg zum Olympiaberg. Im Olympiapark und an der Strecke durch München hatten insgesamt 24.000 Fans die französischen Festspiele verfolgt. Bester Deutscher wurde Jonas Schomburg als Siebter mit knapp einer Minute Abstand auf den neuen Europameister.

14.000 Fans beim Finale im BMX Freestyle der Männer

Auf dem Olympiaberg fanden sich am Samstagabend überwältigend viele Zuschauer:innen ein, um das Finale im BMX Freestyle der Männer zu sehen. Laute “Wows” und “Ohs” schallten durch die Abendstimmung, als die Fahrer ihre spektakulären Sprünge zum Besten gaben. Mit dabei waren auch die beiden Deutschen Timo Schulze und Paul Thölen, die auf Rang sechs und acht landeten. Mit atemberaubenden Tricks flog der favorisierte Franzose Jeanjean Anthony zur Goldmedaille. Hinter ihm landeten Kieran Reilly (GBR) und der Kroate Marin Rantes.

Bahnrad: Medaillenregen an der Messe München

Der Gold-Lauf der deutschen Bahnradfahrerinnen geht weiter. Im Zeitfahren über 500m sicherte sich Emma Hinze die Goldmedaille vor Olena Starikova aus der Ukraine und der Italienerin Miriam Vece. Im Finale der Einerverfolgung waren dem deutschen Team Gold und Silber schon vor dem Startschuss sicher. Im deutschen Endlauf siegte Mieke Kröger vor Lisa Brennauer. Bronze ging erneut an Italien. Auch die deutschen Männer zogen nach: Nicolas Heinrich fuhr in der Einerverfolgung zu Gold, hinter ihm landeten zwei Italiener.

Wenn der Kesselberg zu Alpe d’Huez wird

Um 10:15 Uhr brechen am Sonntag die Männer zum Straßenrennen auf: Von Murnau a. Staffelsee aus verläuft die Strecke über 209,4 Kilometer durch das malerische Voralpenland – am Walchensee entlang, durch die Jachenau, Bad Tölz, Eurasburg zum Starnberger See und über die Olympiastraße nach München. Nach fünf Schlussrunden durch die Innenstadt richten sich die Blicke zur Ludwigstraße und zum Ziel am Odeonsplatz, wo Ausreißer ihre Leistung krönen oder die besten Straßenradsportler um den EM-Titel sprinten.

Erst Medaillenjagd, dann Talkrunde

Olympia 1972 war für Kathrin Boron noch 20 Jahre zu früh. Die spätere DDR-Ruderin war da gerade mal drei Jahre alt. Dafür holte sie aber bei den Olympischen Spielen 1992 bis 2004 insgesamt vier Goldmedaillen. Pünktlich zu den Ruderfinals morgen auf der Regattastrecke ist Boron zu Gast im Sporthilfe-Talk. Morgen ab 17 Uhr spricht sie dort auf dem Central Roof mit Nachwuchs-Ruderin Alexandra Föster. Die geht davor (13.30 Uhr) aber erst noch im A-Finale Frauen-Einer auf Medaillenjagd. Nach ihr ist dann Lokalmatador Oliver Zeidler dran.

Wanda will’s wissen

Morgen steht das nächste Highlight auf dem Festivalprogramm: Wanda spielt auf dem Central Roof (21 Uhr) und singt über Leben, Sehnsucht, Liebe und Tod. Die Band aus Österreich steht für einen unverwechselbaren Sound und für unvergleichliche Konzerte, bei denen jede Bühne einem Druckkochtopf gleicht. Und, nicht zuletzt stehen sie für: Amore!

In den Startlöchern

Am 15. August ist es soweit: Die Leichtathlet:innen bringen das Olympiastadion zum Beben. Das architektonische Meisterwerk hat seit seiner Entstehung Sport- und Musikfans gleichermaßen unterhalten und begeistert. Ab Montag laufen, werfen und springen rund 1.500 Athlet:innen in 50 Medaillenentscheidungen um Gold, Silber und Bronze.

Weitere (aktuelle) Informationen zu den European Championships gibt es unter https://www.munich2022.com/de/liveblog.

Text und Bildmaterial: European Championships München


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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