Zusammen mit der Ortsgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft besuchte der Priener Bürgermeister Andreas Friedrich das Sudetendeutsche Museum in München, das derzeit eine Sonderausstellung über Leben und Werk Otfried Preußlers zeigt.
Museumsdirektor Dr. Stefan Planker begrüßte die Gruppe und erläuterte einführend die Konzeption des Hauses und den historischen Hintergrund der Sudetendeutschen. Auch in der Priener Geschichte hätten die Heimatvertriebenen eine wichtige Rolle gespielt, so Bürgermeister Friedrich. Bis heute zählten viele Bewohner der Marktgemeinde Sudetendeutsche zu ihren Vorfahren. Durch seinen Großvater mütterlicherseits, der aus Südmähren stammte, sei er den Sudetendeutschen auch persönlich verbunden. Im Anschluss besichtigte die Gruppe die Dauerausstellung des Museums, die auf rund 1.200 Quadratmetern mit zahlreichen Exponaten und modernen Medienstationen über die Geschichte und Kultur der Deutschen aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien informiert. Begrüßt wurde die Gruppe ebenfalls von Prof. Dr. Andreas Weber, dem Direktor des „Haus des Deutschen Ostens“. Er stellte den Teilnehmern die umfangreichen Aufgaben, Angebote und Bildungsmöglichkeiten der Einrichtung vor.
Einen Höhepunkt des Besuchs bildete die Sonderausstellung zu Leben und Werk Otfried Preußlers: Am 20. Oktober 2023 wäre der aus Reichenberg/Liberec in Nordböhmen stammende Schriftsteller 100 Jahre alt geworden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Prien am Chiemsee. Einige der Teilnehmer hatten Preußler noch persönlich gekannt und konnten somit aus erster Hand über ihre Erlebnisse und Gespräche mit dem beliebten Kinderbuchautor berichten. In der Ausstellung wurde deutlich, wie die Sagen, Märchen und fantastischen Gestalten seiner böhmischen Heimat den Schriftsteller in seinem Schaffen beeinflusst und zu Figuren wie dem Räuber Hotzenplotz, dem kleinen Wassermann und dem kleinen Gespenst inspiriert hatten. Die Sonderausstellung „Ein bisschen Magier bin ich schon“ – Otfried Preußlers Erzählwelten ist noch bis zum 12. November, von Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, im Sudetendeutschen Museum (Hochstraße 10, 81669 München) zu sehen.
Bericht und Foto: Mathias Heider, Vorstandsmitglied der SL Prien – Bürgermeister Andreas Friedrich (3.v.l.), Ortsobfrau G. Schleich (4.v.l.), Museumsdirektor Dr. Stefan Planker (ganz rechts)
