Bei Biogasanlagen gibt es mittlerweile sehr vielfältige Anlagenkonzepte. Dabei führen die unterschiedlichen betrieblichen Voraussetzungen auch zu unterschiedlichen Treibhausgasemissionen. Der neue „THG-Rechner Biogas“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ermöglicht es Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern sowie Beratern und Beraterinnen die wesentlichen Einflussgrößen für die betriebliche Treibhausgasbilanz zu identifizieren und so das ökologische und ökonomische Potenzial bei der Produktion von Strom und Wärme aus Biogas auszuschöpfen.
Die neue Version der vom LfL-Institut für Landtechnik und Tierhaltung entwickelten Webanwendung ist jetzt unter untenstehendem Link zum THG-Rechner frei verfügbar. Damit können die Treibhausgasemissionen von Biogasanlagen individuell für den einzelnen Betrieb berechnet werden. Die Anwendung ist vor allem für Landwirte und Landwirtinnen gedacht, die auf ihrem Betrieb eine Biogasanlage zur Strom- und Wärmeerzeugung betreiben. Der THG-Rechner veranschaulicht die Aufteilung der verschiedenen Treibhausgasquellen im landwirtschaftlichen Betriebszweig Biogas (vgl. Beispielgrafik unten).
Die Emissionen für die bereitgestellte Energie in Form von Strom und Wärme werden spezifisch ausgewiesen. Anhand von Vergleichswerten für andere Energieträger kann die Treibhausgas-Bilanz von Biogas, die von Anlage zu Anlage deutlich variieren kann, sofort beurteilt werden. Zusätzlich ist es möglich – ausgehend vom Status quo – das Potenzial für die Verringerung der Emissionen durch technische Maßnahmen abzuschätzen. Anwender in Bayern können ihre jeweilige Region wählen und die eingesetzten pflanzlichen Substrate eingeben. Das Online-Tool setzt bei der Berechnung dann die landkreisspezifischen THG-Emissionen an. Ist das Anlagenprofil einmal erstellt, kann eine Neu-Berechnung jederzeit durch Eingabe aktueller Daten erfolgen.
Bericht und Fotos: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)