In Berlin läuft seit vergangenem Freitag wieder die Internationale Grüne Woche. Noch bis einschließlich Sonntag gibt es hier die größte Auswahl regionaler Spezialitäten aus ganz Deutschland. Auch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim ist auf der weltweit größten Verbrauchermesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau vertreten – in Halle 22.b („Bayernhalle“). Hier finden Sie in diesem Jahr – neben dem seit Jahren von den Besuchern sehr geschätzten Weinstand des Instituts für Weinbau und Oenologie der LWG – eine Sonderfläche zum Thema Streuobst, die mit allen Sinnen erkundet werden kann!
Streuobst ist Vielfalt
Auf der Sonderfläche geht es um die Bedeutung der Streuobstwiesen, die in Bayern eine lange Tradition haben und die Kulturlandschaft prägen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LWG, der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und Praxispartner präsentieren exzellente Produkte aus Streuobst. In der Bayernhalle werden zum Beispiel sortenreine Streuobstsäfte vorgestellt, die auch verkostet werden können. Außerdem werden sortenreine Edelbrände präsentiert. Eine Ausstellung zeigt mehr als 20 verschiedene Streuobstsorten – auch hier kann gern probiert werden! Die Vielfalt im Anbau, der Erhalt alter und sortenreiner Arten und die Bedeutung für die Landwirtschaft stehen im Fokus, aber auch die wichtige Rolle der Streuobstwiesen für die Biodiversität. Auf der Sonderfläche bieten zusätzlich verschiedene Vertreterinnen und Vertreter der „100 Genussorte Bayern“ (aus Burgbernheim, Fatschenbrunn, dem Lallinger Winkel und Neudrossenfeld) einen Einblick in das abwechslungsreiche Sortiment der Streuobstprodukte. Ein besonderes Highlight ist sicherlich der Bayerische Cidre aus LWG-Produktion, der verkostet und bewertet werden kann.
Besondere Kulturlandschaft
Bayerns Streuobstwiesen sind einzigartige Kulturlandschaften und bieten wichtige Lebensräume für rund 5.000 Tier – und Pflanzenarten. Nicht nur die Obstbäume selbst, sondern auch die Wiesen und Äcker darunter mit oft seltenen Pflanzen sorgen für Artenreichtum. Bisher gibt es noch rund 5,5 Millionen Streuobstbäume in ganz Bayern. Diese wertvollen Flächen sind von der UNESCO als Kulturerbe anerkannt worden.
Bayerischer Streuobstpakt
2021 wurde der Bayerische Streuobstpakt geschlossen mit dem Ziel, den aktuellen Bestand zu erhalten und zu erweitern. Bis 2035 soll dafür eine Million Streuobstbäume in ganz Bayern gepflanzt werden. Das unterstützt der Freistaat durch mehrere Maßnahmen und Förderprogramme. „Jeder, der Streuobst genießt, vom Obstsaft bis zum Edelbrand, wird zum aktiven Naturschützer“, so die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Weitere Informationen finden Sie unter www.stmelf.bayern.de/streuobstpakt.
Bericht: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau – Bildrechte: Tobias Hase / StMELF