Kultur

Galerie Rosenheim: Ausstellung „Stop & Go“ ab 23. März

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit der Ausstellung „Stop & Go“ zeigen Annette Bastian, Heidemarie Hauser und Carolina Camilla Kreusch erstmals gemeinsam in der Städtischen Galerie Rosenheim vom 23. März 2019 bis zum 28. April 2019 ihre außergewöhnlichen Werke.

Innehalten, die Reduzierung auf das Wesentliche, das Einfrieren eines bestimmten einmaligen Moments sind charakteristische Merkmale der Bilder von Annette Bastian. Mit großer Präzision und ausdauernder Genauigkeit erarbeitet sie aus der realen wie der fiktiven Welt ihre Motive. Dabei entwickelt sie ihre Malerei aus den Wurzeln von sprachlichem und bildnerischem Denken, wobei das Erzählerische dem Visuellen untergeordnet wird. Ausgehend von Zeichnungen, die sie so lange bearbeitet bis sie ihre prägnante, fast piktogrammartige Gestalt erhalten, erwachsen letztlich Bilder, die entlang elementarer Formen umfangreiche Geschichten erzählen.

Mit der ihr eigenen Empathie richtet Heidemarie Hauser ihren offenen und wachen Blick auf alltägliche Situationen und erweckt damit unser Bewusstsein für die Kostbarkeit des Gewohnten. Die kontinuierlichen, kleinen und großen Veränderungen in unserer Umgebung und ihre Rückwirkungen auf das Selbst bilden dabei ein zentrales Thema. In ihren auf Räume bezogenen Fotografien, Zeichnungen und Videoarbeiten lässt sie, u.a. durch Collagetechniken, die Entwicklungen gesellschaftlicher Zustände und deren oftmals widersprüchliche Überlappungen sichtbar werden.

Carolina Camilla Kreusch seziert ihre Umgebung, um sie anschließend in einem evolutionären Prozess zu farbenfrohen, raumgreifenden Objekten neu zusammen zu stellen. Alltagsgegenstände wie Holzlatten, Kabel oder Klebebänder wachsen unter ihren Händen unkonventionell ineinander und entwickeln gemeinsam ein völlig neues Eigenleben. Alles ist fließend, nichts in eine bestimmte Richtung festgelegt, unbestimmte Vernetzung anstelle von linearer Bestimmtheit – bewusst bewahrt Kreusch den Charakter des Provisorischen und geleitet die Betrachtenden über die Verwicklungen der Materialien hinein in ungewohnte Denkwege.

Im Zusammenspiel der ganz individuellen Arbeitsansätze und -techniken hält die Ausstellung der drei Künstlerinnen an allen Ecken Überraschendes und Humorvolles bereit, das zugleich emotional berührt und dazu anregt, im Alltag einfach mal einen Stopp einzulegen, bevor es im rasenden Tempo wieder weitergeht.

Bericht und Bilder: Städtische Galerie Rosenheim

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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