„Kirche braucht Reformen, um in Gesellschaft wirksam zu bleiben“ – Landeskomitee-Vorsitzender Unterländer nimmt Stellung zum jüngsten „Brief aus Rom“
Im Kontext der Debatte um die Umsetzung eines Synodalen Rats und den Fortgang des Synodalen Wegs nimmt der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, Stellung zum jüngsten „Brief aus Rom“: „Als Landeskomitee der Katholiken in Bayern haben wir den Synodalen Weg von Anfang an unterstützt – und wir tun es nach wie vor. Unsere Kirche braucht Reformen, wenn sie über sich selbst hinaus in der Gesellschaft wirksam bleiben und die Akzeptanz der Gläubigen behalten möchte. Daran geht kein Weg vorbei. Die momentanen Austrittszahlen sowie die Haltung in der Gesellschaft gegenüber Vertreterinnen und Vertretern der Kirche lassen dies sehr deutlich werden.
Wir müssen den Synodalen Weg jetzt zu einem guten Ende führen und weiter an den Themen arbeiten – und zwar gemeinsam. Theologinnen und Theologen, Laien, Seelsorgende, Priester und Bischöfe. Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Kirche eine Zukunft hat, wenn wir jetzt glaubwürdig voranschreiten und die nötigen Reformen anpacken. Papiere allein bringen uns nicht weiter, das ist beim Synodalen Weg oftmals betont worden. Deswegen braucht es die konsequente Umsetzung der Beschlüsse, die wir als deutsche Ortskirche hier in Deutschland umsetzen können. Alle anderen Themen müssen zügig nach Rom getragen und dort vorgebracht werden.
Dabei ist es wichtig, dass wir – in unserer Vielfalt zwar – aber doch in dieselbe Richtung gehen. Der jüngste Brief aus Rom irritiert mich daher außerordentlich. Und er enttäuscht, uns als engagierte Katholikinnen und Katholiken im Landeskomitee und viele Menschen in den Pfarrgemeinden, die sich eines erhoffen: endlich ernst genommen und wirklich gehört zu werden. Beim Synodalen Weg ging es von Anfang an um ein Miteinander von Bischöfen und Laien, nicht um ein Gegeneinander. So soll der angedachte Synodale Rat auch kein Ersatz für die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) sein, wie in dem Schreiben formuliert, sondern eine neue Form des Gesprächs, der gemeinsamen Behandlung von Themen, die Chancen und Perspektiven öffnet. Dass das gelingen kann, haben die vergangenen drei Jahre auf dem Synodalen Weg gezeigt. Was hier gelernt und gewonnen wurde, dürfen wir nicht wieder aufgeben. Ich bin den Verantwortlichen im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz dankbar, dass sie weiter am Synodalen Weg festhalten und an seinen Erfolg glauben. Als Landeskomitee stehen wir weiter fest hinter der Idee und werden den Reformprozess bestmöglich begleiten und unterstützen.“
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger (Wallfahrtskirche Birkenstein)