Starke Musik, starkes Bier und starke Sprüche: es passte nach der langen Wartezeit wieder einmal alles zusammen beim Starkbier- und Frühjahrskonzert der Musikkapelle Wildenwart unter der Stabführung von Dirigent Sebastian Graf. Auch Bruder Barnabas, alias Andreas Stoib kam in die Lamstoahalle. Die beiden Bürgermeister Daniel Mair aus Frasdorf und Andreas Friedrich aus Prien, Gemeinderäte und Lokalpolitiker durften sich einiges von ihm anhören. Zuerst wies er darauf hin, wer da glaube dass sich die Wildenwarter Musikkapelle nach ihrem Dirigenten richte, der glaube auch sonst alles in der Welt. Bruder Barnabas lobte die interkommunale Zusammenarbeit der beiden Gemeinden, sei es beim Bau der neuen Kindertagesstätte oder beim Ausbau der S2093. Bis der Bau der Straße beginne, sei der Bauhofleiter Richard Zettl wohl schon in Rente und könne dann gleich die Bauaufsicht übernehmen. Er wies darauf hin, dass sich zunächst noch gar nichts an der Straße ändere und der Baubeginn noch in den Sternen stehe, aber der Glaube versetze schließlich Berge, vielleicht baue er auch Staatsstraßen. Zum notwendigen Grunderwerb empfahl er die Allzweckwaffe der Priener CSU die Gemeinderätin und Jugendreferentin Rosi Hell auf die Grundstückseigner loszulassen. Der Erfolg sei garantiert: „Frau Hell, Sie kriegen alles von mir, wenn Sie nur stad sind, flehen die Grundstückseigner. Gegen Rosi Hell ist Kata Schulze von den Grünen in München die Äbtissin eines Schweigeklosters“. In Prien monierte er den Zustand des Bahnhofs, es gehe in diesem Fremdenverkehrsort zu wie am Bahnhof in Bangla Desh; die Eindrücke für alle fünf Sinne seien für die Neuankommenden sehr beeindruckend. Im jetzigen Zustand sei der Bahnhof und das ganze Umfeld keine Werbung für einen Tourismusort. An die Verspätungen habe man sich gewöhnt, hoffentlich heiße es beim Gaufest 2033 in Wildenwart nicht auch: „der Zug kommt später“.
In Frasdorf empfahl er für die Straßenüberquerung bei Autobahnstauproblemen im Ort den Bau einer Holzbrücke über die Frasdorfer Maximiliansstraße, die Prachteinkaufsmeile des Ortes. Dann könnten die Frasdorfer nicht nur an 352 Tagen im Jahr gefahrlos die Straße überqueren und über die Brücke gehen, sondern auch an den 13 Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen, an denen sonst gar nix mehr geht. „Trotz allem was es zu kritisieren gibt: wir leben im irdischen Paradies und müssen das erhalten für unsere Kinder und Kindeskinder“.
Die Predigt, das süffige Starkbier und die eingängigen Melodien der Wildenwarter Musikkapelle vertrugen sich bis in die späten Abendstunden bestens miteinander. Martina Huber führte geschickt und unaufdringlich durch das gut zusammengestellte Programm
Zum 33. Konzert der Kapelle in der gut besetzten Frasdorfer Lamstoahalle kamen die Vorstandschaften der Trachten-, Veteranen- und Feuerwehrvereine der Region und viele Frasdorfer, Wildenwarter, Aschauer und Priener.
Die Wildenwarter spielten voller Leichtigkeit eine „bierselige Unterhaltungsmusik“, gespickt mit schwierigen Stücken und Partien. Mit ihrem Spiel zogen sie ihre Zuhörer in ihren Bann, die über 50 aktiven Musiker der Blaskapelle Wildenwart hatten sich bestens auf den Abend vorbereitet. Zahlreiche Solopartien gaben den eingesetzten Solisten die Gelegenheit vor dem Publikum zu brillieren und zu zeigen, dass die Wildenwarter Musikkapelle nicht nur als Gesamtklangkörper gut dasteht, sondern auch über ausgezeichnete Einzelspieler verfügt. Dirigent Sebastian Graf hatte sein Ensemble auf den Punkt vorbereitet und so machten auch ungewohnte und schwere Märsche, Walzer und Polkas keine Schwierigkeiten. Die Wildenwarter vertrauten voll und ganz auf die Magie der Musik und der Erfolg gab ihnen recht, „eine Unterhaltung, ein süffiges Bier und eine gscheide Musik dazu – was will man mehr“.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg