Tourismus

Staffen-Wanderung mit Hindernissen

Veröffentlicht von Günther Freund

Wir haben heute eine Halbtagswanderung unterm Staffen geplant, vom Strehtrumpf über die Zeppelinhöhe zur Rachlalm, Hufnagelalm und Hefteralm. Dort wollen wir einkehren und deren berühmten Kaiserschmarrn probieren.

Wir finden gerade noch einen Platz am Wanderparkplatz Strehtrumpf. Meine Freunde wundern sich über den Namen Strehtrumpf, aber ich weiss auch nicht, was er bedeutet. Nicht einmal Wikipedia hilft uns da weiter.

Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Zeppelinhöhe, Rachlalm, Hochplatte. Rachlalm geöffnet steht darunter. In nicht einmal einer halben Stunde sind wir beim Denkmal vom Ferdinand Graf vonZeppelin auf der Zeppelinhöhe, die einen schönen Ausblick ins Achental und in die Chiemgauer Alpen parat hält. Warum ausgerechnet in Grassau ein Denkmal für den Luftschiff-Pionier steht, ist auf dem Gedenkstein nicht angeführt und kümmert uns auch nicht weiter, denn wir haben eine anderes Problem: am Schuh von Christoph löst sich die Sohle. Wir haben weder Kleber noch Schnüre, aber Gisela hat Pflaster dabei. Mit der verpflasterten Schuhspitze versuchen wir bis zur Rachlalm zu kommen, denn es ist nicht weit bis dorthin. Es geht einigermaßen gut bis wir auf die Almstraße zur Rachlalm kommen. Hier sitzt eine nette Dame vor einem Sperrgitter und läßt niemanden durch. Es ist die Chefin vom Großrachlhof zu der die Rachlalm gehört und sie erklärt uns, dass wegen Baggerarbeiten alle Zugänge von dieser Seite zur Rachlalm gesperrt sind – es besteht Lebensgefahr, da sich immer wieder große Felsbrocken lösen und herunterkugeln.

Was tun? Der Steig hinauf zur Staffnalm ist steil und rutschig und mit dem kaputten Bergstiefel nicht zu machen. Zurück zum Strehtrumpf ist für uns auch keine Option, aber da naht ein Auto – ein Mitarbeiter der Rachlhofchefin. Er bietet uns an, uns nach Marquartstein mitzunehmen. Aber was sollen wir in Marquartstein, unser Auto steht am Strehtrumpf. Ich schlage vor, dass meine beiden Begleiter mit dem Auto hinunter bis zur Talstation der Plattenbahn fahren und mit dieser hinauf auf die Staffnalm, wo wir uns wieder treffen, um dort einzukehren. Ich würde alleine zur Staffnalm hinaufsteigen und könnte dann von dort zurück zum Strehtrumpf marschieren und das Auto holen. Auch andere Almwanderer sind inzwischen da und ärgern sich, weil am Wanderparkplatz kein Hinweis auf die Sperrung angebracht war. Zwei Mountainbiker verstecken ihre Räder im Wald und setzen ihren Weg zu Fuss auf dem Pfad zur Staffnalm fort. Mein Vorschlag wird angenommen und ich folge den beiden, die aber bald außer Sicht sind., bin aber gleichzeitig an der Bergstation der Plattenbahn wie meine Begleiter.

An der Talstation wurde Christoph´s Schuh repariert, wir können unsere Tour zur Hefteralm sogar gemeinsam fortsetzen, aber auf einem Umweg. Nach einer Rast auf der Fahrnpointalm wandern wir zuerst noch bergauf bis zum Staffnrundweg, dann auf diesem bis zur Abzweigung der Almstraße zur Moieralm und Hefteralm. Problemlos und aussichtsreich geht´s mit dem reparierten Schuh hinunter zu unserem Ziel, wo wir uns Weißbier, Brotzeit und Kaiserschmarrn schmecken lassen. Die beliebte, kinderfreundliche Alm mit Kühen, Pferden, Ziegen, Hasen und Hühnern ist wunderschön.  Ein noch ganz junges Pony saust um die Mama im Kreis herum, nur der Kaiserschmarrn war nicht ganz nach meinem Geschmack.

Auf dem Abstieg zum Strehtrumpf kommt uns eine richtige Völkerwanderung entgegen, denn heute wird noch aufg´spuit, ab 16 Uhr gibts „Oim Musi“.

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Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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