Kultur

Stadtspiel-Premieren-Vorbereitung in Rosenheim

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Eigentlich war die Premiere des neuen Rosenheimer Stadtspiels „Versöhnliches Ende- Streit der Zünfte“  vom Theater Rosenheim schon für 2020 geplant. Doch dann kam die Corona-Pandemie und bereitete diesem Plan ein jähes Ende (wir berichteten). Aber jetzt ist es dann bald soweit. Am 1. Juli feiert das Freilichtspiel auf dem Ludwigsplatz Premiere. Die Vorbereitungen dafür laufen aktuell auf Hochtouren. Besuch bei der jüngsten Probe.

1995 fand mit dem Stück „Der Salzkrieg“ das erste Rosenheimer Stadtspiel statt, geplant als Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Salz, Macht, Geschichte“ im Lokschuppen. Der Erfolg war enorm: Fünf Wochen lang spielten rund 200 Laiendarsteller am historischen Originalschauplatz auf dem Max-Josefs-Platz die Ereignisse aus dem 18. Jahrhundert vor insgesamt 10.000 Zuschauern nach. Seitdem findet das Freiluftspektakel alle zwei Jahre statt und nicht wenige derer, die in diesem Jahr wieder mit von der Partie sind, waren auch schon 1995 mit dabei. So auch Franz Knarr. Der 77-jährige mimt einen Pflegeverwalter. „Ein richtiges Schlitzohr“, schmunzelt Franz Knarr. Das Rosenheimer Stadtspiel ist für ein „ein toller Beitrag, um die Stadtgeschichte Rosenheims lebendig zu halten.“
Martin Wollny ist bei dem Stadtspiel nur bis zur Pause mit dabei. Dann „stirbt“ derjenige, den er verkörpert: Johann Ellmaier junior. Den 56-jährigen begeistern die historischen Begebenheiten, die mit den Stadtspielen beleuchtet werden, immer wieder aufs Neue. „Es ist unglaublich, wie viele spannenden Geschichten es aus unserer Stadt zu erzählen gibt“, sagt er.
Grundsätzlich habe Rosenheim dem Stadtspiel viel zu verdanken: „1995 war auf dem Max-Josefs-Platz nach 20 Uhr nichts mehr geboten. Das hat sich erst mit dem ersten Stadtspiel dort verändert“.
Martin Wollny ist bei dieser Proben einer der wenigen, die bereits in historischer Kleidung erscheinen. Bei den kommenden Proben wird sich das aber jetzt ändern. Denn: „Mit der passenden Kleidung geht man dann schnell völlig in seiner Rolle auf“, erklärt uns einer der Mitwirkenden. Regie führt Horst Rankl. Er hat auch das Drehbuch zum Stück geschrieben.
Von jung bis alt ist wieder alles beim Stadtspiel mit dabei.  Felix Koller wirkte schon als Einjähriger mit. Jetzt ist er 21 Jahre alt und wieder mit dabei. „Das Miteinander mit den anderen Theaterspielern und die Beschäftigung mit der Geschichte Rosenheims macht mir einfach Spaß“, erzählt er uns.
Auch Erkan Ege hat schon als Kind beim Stadtspiel Rosenheim mitgemacht. „Bis zu meinem 16. Lebensjahr. Dann  wurden mir andere Dinge wichtiger“, erzählt er. Jetzt ist er 37 Jahre alt und wieder mit dabei: „Durch meine Schwester. Sie wollte, dass wir jetzt endlich mal wieder beide auf der Bühne stehen.“ Gerade in schwierigen Zeiten seien kulturelle Veranstaltung wichtig, um Abwechslung zu schaffen.

Das Stadtspiel Rosenheim wird vom Freitag, 1. Juli bis Samstag, 30. Juli, jeweils um 20 Uhr auf dem Ludwigsplatz in Rosenheim aufgeführt. Tickets gibt es im Städtischen Museum Rosenheim, Telefon 08031 / 3658751 oder eine Stunde vor Spielbeginn an der Abendkasse.

Text und Fotos von Karin Wunsam. Auf Innpuls.me gibt es auch Videos von der Probe.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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