Die Temperaturen steigen wieder, die UV-Belastung parallel dazu auch. Während für den Schutz der Haut an jeder Ecke Sonnencreme verkauft wird, vernachlässigen viele Menschen ihre Augen. Selbst wenn die grelle Sonne nicht als unangenehm empfunden wird, ist die UV-Belastung für das Auge hoch und kann zu langfristigen Schäden führen. Eine Sonnenbrille ist das A und O für den Augenschutz und ist auch für Brillenträger zwingend empfehlenswert. Welche Folgen bei fehlendem UV-Schutz für die Augen drohen und worauf es beim Kauf einer Sonnenbrille ankommt, wird hier genauer beleuchtet.
Welchen Schaden kann das Sonnenlicht den Augen wirklich zufügen?
Wir alle wissen, dass bei zu langer Sonnenbestrahlung ein schmerzhafter Sonnenbrand entstehen kann. Was viele Menschen aber nicht wissen ist, dass die UV-Strahlung die Netzhaut des Auges langfristig angreift. Durch den Sonneneinfall produziert das Auge Stoffwechselprodukte, die abtransportiert und verarbeitet werden müssen. Je älter das Auge, desto schwieriger ist dieser Vorgang für die Netzhaut. Es bilden sich langfristig Ablagerungen auf der Netzhaut, die später als einer der Auslöser für die Makuladegeneration des Auges gelten.
Hinzu kommt, dass dauerhafte Sonnenexposition zu einer Trübung der Augenlinse führen kann. So ist ungeschützter Kontakt mit der Sonne über viele Jahre ein möglicher Auslöser für einen später auftretenden Grauen Star. Zwar ist die Sonne hier nur ein Faktor, in Kombination mit Erkrankungen wie Diabetes oder dem Konsum von Zigaretten ist das Risiko allerdings hoch!
Discounter vs. Optiker – warum die billige Sonnenbrille oft ein Fehlkauf ist
Wenn Drogeriemärkte Saisonware wie Mützen und Schals wieder ins Lager schieben, wird Platz gemacht für die Ständer mit Sonnenbrillen. Coole und fesche Modelle suggerieren Sonnenschutz, bieten ihn aber oft nicht. Eine dunkle Glastönung reicht nicht aus, um die eigenen Augen vor der UV-Belastung zu schützen. Entscheidend ist, dass die Gläser wirklich eine entsprechende Schutzbeschichtung haben und die UV-Strahlen zuverlässig filtern. Sonst entsteht zwar ein angenehmerer Blick, die Strahlung dringt aber trotzdem bis zum Auge vor.
Um nicht doppelt zu investieren und keinen Fehler zu machen, kauft man gute Sonnenbrillen bei einem Optiker. Das trifft auf Brillenträger einmal mehr zu, da so auch die Gläser in der benötigten Stärke produziert werden können. Die Zeit, wo Menschen mit Sehhilfe komisch aussehende und anklickbare Sonnengläser aufsetzen mussten, ist vorbei. Heute kann ein fähiger Optiker eine Sonnenbrille herstellen und dabei die gleiche Sehstärke in die Gläser integrieren, wie bei der klassischen Brille.
Es kommt hinzu, dass Modelle vom Fachmann auch wirklich den nötigen UV-Schutz für die Augen bieten. Wucherpreise sind dabei kein Thema, selbst bei Optikern ist es möglich, ein günstiges und wirklich funktionierendes Modell für die eigenen Augen zu finden. Ändert sich die Sehstärke nicht zwischendurch, ist eine Sonnenbrille vom Optiker eine langfristige Investition in die Gesundheit der Augen.
Wichtig zu wissen: Billig-Sonnenbrillen haben einen enormen Nachteil. Sie verdunkeln das Sichtfeld und sorgen so dafür, dass sich die Pupille erweitert. Diesen Effekt beobachten wir auch, wenn es im Haus dunkel ist. Die Pupillenerweiterung wird allerdings richtig gefährlich, wenn kein UV-Schutz der Sonnenbrille vorhanden ist. So kommen dann nämlich noch mehr Strahlen ins Auge, die eigentlich von der vermeintlichen Schutzbrille abgewehrt werden sollten!
Augengefahr für jeden – manche Menschen haben aber ein erhöhtes Risiko
So herrlich die Sonne ist, so wichtig ist der richtige Umgang mit unserem Lebenselixier. Am Beispiel von Pflanzen können wir wunderbar beobachten, welche Möglichkeiten die Sonne birgt. Sie kann dafür sorgen, dass sich Pflanzen überhaupt erst entwickeln können, sie kann sie aber auch verbrennen. Und so benötigt auch der Mensch Sonnenlicht, kann dadurch aber auch erhebliche Schäden erleiden. Während ein Sonnenbrand von den meisten Menschen problemlos weggesteckt wird, können dauerhafte Belastungen des Auges langfristige Folgen haben.
Prinzipiell sind alle Menschen davon betroffen, es gibt aber sogenannte Hochrisikogruppen, die noch stärker auf den Schutz ihrer Augen achten müssen!
Eine grundsätzlich gefährdete Gruppe sind Kinder im ersten Lebensjahr. Da sie in der Regel noch keine Sonnenbrille tragen, sollte die Exposition mit der hellen Sonne vermieden werden. Generell sind Menschen mit einem hellen Hauttyp und einer klassisch hellen Augenfarbe (blau, grün) besonders gefährdet, da sie der Sonne gegenüber allgemein empfindlicher sind.
Zu den Risikogruppen gehören außerdem jene Personen, die aufgrund einer Vorerkrankung wie Diabetes oder dem Konsum von Zigaretten ohnehin bereits ein höheres Erkrankungsrisiko der Augen haben. Ist die Augenerkrankung AMD in der Familie vorhanden, besteht die Gefahr einer vorhandenen Belastung. Auch in diesem Fall ist es wichtig, die Augen immer mit einer Sonnenbrille zu schützen.
Die Einnahme von Medikamenten kann dazu führen, dass deren Abbauprodukte in der Netzhaut eingelagert werden. Treffen diese Ablagerungen auf Sonnenlicht droht Gefahr, dass es zu einer toxischen Reaktion kommt. In den meisten Fällen wird der verordnende Arzt den Patienten darüber informieren. Um kein Risiko einzugehen, lohnt es sich aber in den Sommermonaten für alle Menschen, die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen!
Das kann die Sonnenbrille – sie ist mehr als nur ein Accessoire
Unter der Voraussetzung, dass es sich um ein hochwertiges Modell handelt, können Sonnenbrillen zuverlässig vor Sonnenschäden schützen! Hochwertige Gläser filtern die gesamte UV-Strahlung und schonen so Netzhaut, Linse, Hornhaut und Bindehaut. Darüber hinaus sind gute Sonnenbrillen in der Lage, einfallendes Infrarot- und Blaulicht aus der Sonne zu filtern. Hierbei gilt, dass eine stärkere Tönung besser vor Blendeffekten schützt!
Beim Sport eignen sich sogenannte Sportbrillen, da sie eng am Auge anliegen und einen zusätzlichen Seitenschutz mitbringen. Das sorgt dafür, dass Reflexionen vermieden und das die Augen von allen Seiten geschützt werden.
Ein großer Irrtum ist übrigens, dass die Kontaktlinse mit integriertem UV-Schutz ein adäquater Ersatz für eine hochwertige Sonnenbrille ist. Solche Linsen sind in der Lage, rund 90 % der UV-Strahlen abzuwehren. Allerdings bedeckt eine Kontaktlinse nur die Hornhaut und die Linse des Auges. Eine Sonnenbrille hingegen schützt das gesamte Auge und ist daher immer die richtige Wahl!
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