Tourismus

Sommerlicher Kunstgenuss in Dachau

Rund 20 Kilometer nord-westlich von München gelegen und vielen in erster Linie als Erinnerungsort bekannt, gehörte Dachau einst zu den bekanntesten europäischen Künstlerkolonien. Auch heute noch hat die Stadt in Sachen Kunst weitaus mehr zu bieten, als ein erster Blick vermuten lässt. Sowohl mit dem kreativen Künstlerrundgang, der einen Einblick in die namhafte Dachauer Künstlerkolonie gewährt, als auch mit der Gemäldegalerie in der Dachauer Altstadt und der derzeitigen Ausstellung „TierBilder“ beweist die Stadt ein feines künstlerisches Gespür. Neue Wege der Gästeführung ermöglicht der persönliche Handy-Guide, der Besucher mit wissenswerten Fakten zu Dachaus Sehenswürdigkeiten versorgt.

Ende des 19. Jahrhunderts war in der Stadt Dachau jeder zehnte Einwohner ein Maler, darunter berühmte Namen wie die Landschaftsmaler Adolf Hölzel, Arthur Langhammer und Ludwig Dill. Mit ihren Arbeiten beeinflussten sie das Leben der Dachauer und machten die Stadt zu einem überregional bekannten Zentrum für Landschaftsmalerei. Gleichzeitig fühlten sie sich Bräuchen und Traditionen der Region tief verbunden. Diese Lebensart und die Schönheit der Natur und Architektur ließen die Maler der Künstlerkolonie in ihre Werke einfließen, die heute in der Gemäldegalerie Dachau zu sehen sind. Die Stadt zollt der eigenen Kunsthistorie nun einmal mehr Tribut, indem sie erst kürzlich den Dachauer Künstlerweg ins Leben gerufen hat.

Vom Ausgangspunkt „Dachau Rathausterrasse“ aus können Interessierte viele der in der damaligen Zeit entstandenen Gemälde auf dem zirka zweistündigen Dachauer Künstlerweg aufspüren und auf fast sechs Kilometern folgen. An insgesamt 18 Stationen werden Kunstwerke von verschiedenen bedeutenden Malern ausgestellt. Die Repliken auf den Gemälde-Stelen erlauben es Kunstbegeisterten und solchen, die es noch werden wollen, den Blickwinkel auf jedes einzelne Motiv aus Sicht des Künstlers einzunehmen. Viele der Werke sind zusätzlich im Original in der ständigen Ausstellung der Gemäldegalerie Dachau zu sehen. Außerdem steht online eine Übersichtskarte des Rundweges mit allen Stationen und barrierefreien Alternativrouten ohne Treppen zur Verfügung.

Darüber hinaus beherbergt die Gemäldegalerie Dachau ab sofort bis zum 13. September 2020 die Ausstellung „TierBilder“ in ihren Gemäuern. Das Topos „Tier“ spielt seit jeher eine wichtige Rolle in Künstlerkreisen. Die möglichst realistische Darstellung der Lebewesen wurde unter anderem an der privaten Tiermalschule Hans von Hayek in Dachau gelehrt. So wurden in den darauf entstehenden Künstlerkolonien Tiermotive zu einem der elementaren Mittel, um die natürlichen Landschaften realitätsgetreu darzustellen. Ein zur Ausstellung passender Katalog kann von Kunstliebhabern noch bis zum 31. Mai 2020 versandkostenfrei bestellt werden. Weitere Informationen unter: www.dachauer-galerien-museen.de.

Gerade in Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, neue und kreative Wege zu gehen, die es Gästen erlauben, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Die Stadt Dachau ermöglicht dies nun mit einer speziell konzipierten „Handy-Guide-Tour“. Besucher können hier mittels des eigenen Smartphones die Stadt anhand von 20 Stationen und vielen lehrreichen Informationen entdecken. Der flexible Gästeführer kann individuell eingesetzt werden – bei wichtigen Punkten des Stadtrundgangs, wie zum Beispiel dem Hofgarten oder dem Augsburger-Tor, signalisieren rot-weiße in den Boden eingelassene Täfelchen, dass zu dieser Sehenswürdigkeit eine entsprechende Audiodatei vorliegt. Weitere Informationen zur Handy-Guide-Tour unter www.dachau.de/audiofuehrungen.

Bericht: Tourismusverband Oberbayern-München

Fotos: Stadt Dachau


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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