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Smarte Gemeinden: Immer mehr Kommunen gehen online

Smarte Gemeinden: Immer mehr Kommunen gehen online und machen Bürgerbegegnungen leichter

Im Gegensatz zu anderen EU-Ländern steckt Deutschland noch im Digitalisierungs-Dornröschenschlaf. Doch immer mehr Kommunen wollen das ändern und gehen mit eigenen Websites und Bürgerangeboten online. Seit 2015 hat sich der Digitalisierungsanteil in Städten bis 2019 fast verdoppelt. Rosenheim zeigt mit seiner Umsetzung, wie es gehen kann. Immerhin trägt der Landkreis bereits das Siegel „Digitales Amt“.

Bayern setzt auf Digitalisierung seiner Kommunen

Das südlichste Bundesland Deutschlands hat gemeinsam mit Baden-Württemberg einen großen Digitalisierungsvorsprung gegenüber anderen Bundesländern. Wie der Digitalisierungsindex der deutschen Wirtschaft 2020 zeigt, haben vor allem bayerische Unternehmen und Behörden digitale Lösungen erarbeitet.

Um die Motivation der Kommunen für Digitalisierungsanstrengungen zu erhöhen, lobt das bayerische Staatsministerium für Digitales die Auszeichnung als „Digitales Amt“ aus. Der Landkreis Rosenheim hat sie jüngst 2022 erhalten. Bislang gibt es im BayernPortal mehr als 50 kommunale Online-Verfahren, um Bürgern Anträge oder Informationszugänge zu erleichtern. Damit der Digitalisierungsfortschritt weiter vorangetrieben werden kann, hat die bayerische Regierung ein Förderprogramm mit etwa 42 Millionen Euro als „Digitales Rathaus“ zur Verfügung gestellt.

Immer mehr Kommunen nutzen die Digitalisierung jedoch nicht nur für digitale Verwaltungsangebote. Sie präsentieren sich auch mit eigenen Websites, um beispielsweise Touristen anzuziehen. Für den gewünschten Erfolg des digitalen Schaufensters ist eine gelungene Website-Gestaltung erforderlich. Neben Grafiken spielen auch die richtigen Texte eine wesentliche Rolle. Professionelle SEO Beratung hilft dabei, die digitalen Inhalte auch in Suchmaschinen sichtbar zu machen.

So werden durch den Digitalbonus Bayern beispielsweise auch kleine Unternehmen unterstützt, um ihre Produkte online vorzustellen oder für den digitalen Fortschritt IT-Sicherheit und notwendige Prozesse zu integrieren.

In Bayern gehört das immer häufiger der Vergangenheit an. Statt in Papierform werden Verwaltungsprozesse digital abgewickelt und verschlankt. Foto: pixabay.com @ geralt

Vom Buch zu Bytes – auch immer mehr Bibliotheken und Museen in Bayern machen mit

In den Kommunen lagern so manche handgeschriebenen Schätze, die von der Historie der Region erzählen. Um diese Schriften und Bücher für die Nachwelt zu erhalten, setzen immer mehr Bibliotheken auf Digitalisierung. So gibt es beispielsweise in der Bücherei Prien Brockhaus-Wissen online mit Fokus auf den Klimawandel. Auch die Universitätsbibliotheken in Bayern machen mit und digitalisieren ihre handschriftlichen Werke zunehmend.

Neben den Bibliotheken ziehen auch immer mehr Museen am digitalen Strang. So soll es in einer Online-Datenbank ausgewählte Exponate zur Ansicht geben. Auch die Auftritte zahlreicher Museen werden digital attraktiver. Mit überarbeiteten, modernen Websites wollen vor allem ländliche Museen im Freistaat informieren und Gäste zum Besuch animieren.

Das Haus für bayerische Geschichte geht sogar noch einen Schritt weiter. Hier gibt es einen Media-Guide, der Besucher digital (wahlweise über die App auf dem Smartphone oder mit einem Leihgerät) durch die einzelnen Ausstellungen führt. In mehr als 60 verschiedenen Medienbeiträgen können sich Besucher in verschiedenen Sprachen wertvolle Informationen zu den ausgestellten Exponaten vermitteln lassen.

Damit sollen künftig auch jüngere Besucher für die Ausstellungen im Haus der bayerischen Geschichte begeistert werden. Durch die digitalen Guides lassen sich überdies zusätzliche Personalkosten einsparen und Kompetenzen besser nutzen.

„kommunal digital“ – Wettbewerb um smarte Kommunen bringt Digitalisierung zusätzlich voran

Das bayerische Staatsministerium ist bei seinem Ringen um den digitalen Fortschritt äußerst kreativ und lobt sogar einen eigenen Wettbewerb aus. Unter dem Motto „kommunal digital“ erhalten bis zu zehn Kommunen des Freistaates Unterstützung bei ihren smarten Städteprojekten. Dabei geht es um Mobilität und Verkehr, Nachhaltigkeit, Arbeitsmarkt und Bildung, Gesundheit, Energie, innovative öffentliche Gebäude und vieles mehr.

Bewerben können sich alle bayerischen Kommunen mit smarten Projekten um ein Preisgeld von bis zu 500.000 Euro. Gefördert werden beispielsweise Bildungsprojekte, wie sie die Region Rosenheim mit ihrer Bewerbung als „(Digitale) Bildungsregion“ voranbringt. Schon lange setzen sich die Verantwortlichen für ein nachhaltiges Lerngebäude- und Schulgebäude-Management ein, wollen die Vernetzung unter Kindertageseinrichtungen und Schulen stärken. Auch das digitale Bildungsangebot soll weiter ausgebaut werden. Unter dem Motto „Kein Talent darf verloren gehen“ will Rosenheim die Herausforderungen durch den demografischen Wandel im Bildungswesen noch besser meistern und Kinder und Jugendliche spezifischer fördern und fordern.

Ausgezeichnet wurde mit dem Preis des Staatsministeriums bislang unter anderem die Gemeinde Markt Ergoldsbach in Niederbayern für ihr digitales Klimamanagement. Auch die Bemühungen der Stadt Kempten für ein digitales Bürgerforum waren der Jury eine Auszeichnung wert. Gleiches gilt auch für das Sensornetz für die Überwachung von Wasserressourcen von Bäumen, ein Projekt der Stadt Erlangen in Mittelfranken. Ausgezeichnet wurde auch der innovative und ressourcenschonende Winterdienst der ILE Nationalparkgemeinden. Angepasst an den Klimawandel und das veränderte Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger wird der Winterdienst durch Datenanalysen und Sensoren intelligenter eingesetzt, spart Manpower und das für Kommunen so wichtige Haushaltsbudget.

Auch digitale Unterschriften halten Einzug in Freistaat

Seit 2014 sind elektronische Signaturen auch in Deutschland und im EU-Binnenmarkt offiziell erlaubt. Mittlerweile gibt es drei verschiedene Signaturen (EES, FES und QES), die deutschlandweit Anwendung finden. Auch in Bayern kann die digitale Signatur genutzt werden, doch zusätzlich ist auch die BayernID erhältlich. Die persönliche Identifizierungsmethode ermöglicht auf Wunsch den digitalen Gang zu Behörden auf dem BayernPortal und bietet maximale Sicherheit.

Beantragt werden kann die ID durch alle Bewohner des Freistaates, ebenfalls bequem online. Mit der ID können Bürgerinnen und Bürger ihr eigenes Profil mit hinterlegten Informationen speichern, um künftig Online-Verfahren noch schneller abwickeln zu können. Wer möchte, kann neben der Website auch den App-Auftritt nutzen, um sich mit dem Smartphone oder Tablet einzuloggen.

Digitalisierung im Gesundheitswesen in Bayern auf Erfolgskurs

Das Thema Digitalisierung in Pflege und Gesundheit wird deutschlandweit seit Langem diskutiert. Der Freistaat handelt und unterstützt viele Pilotprojekte, um Bürgerinnen und Bürger künftig noch besser pflegerisch und medizinisch versorgen zu können.
Im Juni 2022 wurde der erste bayerische E-Health-Kongress abgehalten, auf dem zahlreiche neue Lösungen für das künftige Gesundheitsmanagement diskutiert wurden. Ziel ist es, den Sektor der Telemedizin stärker auszubauen und die medizinische Versorgung vor allem im ländlichen Raum noch leichter zu gewährleisten. Hierfür wurde in Bad Kissingen ein Zentrum für Telemedizin ins Leben gerufen, welches Bürgerinnen und Bürger vor Ort informiert und sich für die Verbreitung der telemedizinischen Angebote engagiert.

Beitragsbild: pixabay.com @ Krissie (CC0 Creative Commons)

Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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