Brauchtum

Segnung für neue Aschauer FSG-Fahne

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Gottes Segen für alle, die diesem Zeichen folgen“, erbat Pfarrer Paul Janßen bei der Segnung der neu renovierten Fahne der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Aschau von 1607 (FSG Aschau) in der Aschauer Pfarrkirche und erteilte ihr den Segen der Kirche. Erstmals seit langen Jahren führten die Aschauer Schützen die alte Fahne beim Jahrtag wieder mit und zeigten sie nach der Restaurierung in der Öffentlichkeit.

Die Fahne wies nach über 175 Jahren Dienst für den Verein deutliche Gebrauchsspuren auf und wurde deshalb nach der Weihe der neuen Fahne nur noch mit größter Sorgfalt verwendet. Trotzdem verschlechterte sich der Zustand immer mehr, zahlreiche Brüche im Fahnentuch und in den Stickereien, die sich einfach auflösten, waren mit Vereinsmitteln nicht mehr zu beheben. Eine Überprüfung des Erhaltungszustandes der uralten Fahne durch die Fahnenstickerei Kössinger ergab jedoch, dass eine Restaurierung möglich sei. Die Fachleute in Schierling stellten fest, dass die Fahne höchstwahrscheinlich noch zur Regierungszeit von König Ludwig I. gefertigt wurde, also etwa 175 Jahre alt sei. Der Großbuchstabe L unter der silbernen Königskrone weist auf die Regierungszeit von König Ludwig I. hin, der 1848 zugunsten seines Sohnes Max II. abdankte. Die silbernen Zierrate auf dem grünen Tuch sind im Original erhalten. Für dieses hohe Alter sei sie noch in einem guten Zustand, eine Renovierung sei grundsätzlich möglich. Die Vorstandschaft schlug den Vereinsmitgliedern bei der Generalversammlung 2021 daher vor, die Fahne renovieren zu lassen und damit die Schäden am Tuch, an der Stickerei und am Zierrat zu beheben. Die Versammlung gab ihre Zustimmung und so kam das ehrwürdige Stück für fast ein halbes Jahr zur Fahnenstickerei Kössinger nach Schierling. Hier erfolgte zunächst eine gründliche Aufnahme der Schäden und die Fachleute schlugen der Vorstandschaft verschiedene Möglichkeiten zum weiteren Erhalt der verschiedenen Stickereien auf beiden Seiten vor. Dann begannen die Arbeiten, alle Teile, die erhalten werden konnten wurden – soweit möglich – im Originalzustand belassen, bei den Partien, bei denen die Schäden bereits zu weit fortgeschritten waren wurden die notwendigen Ergänzungen und Ausbesserungen angebracht.

Nach dem Abschluss aller Arbeiten ist das ausgesucht schöne Stück alten Münchner Klosterhandwerks nun wieder im bestmöglichen Zustand, die Kosten für die Reparatur – fast 2.000 Euro trägt die FSG Aschau.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

– Fähnrich Sebastian Kiesmüller mit der neu renovierten Fahne der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Aschau von 1607 (FSG Aschau)

– Die Fähnriche der FSG Aschau Martin Klampfleitner junior (links mit der Fahne aus der Mitte des letzten Jahrhunderts) und Sebastian Kiesmüller (rechts mit der neuen Fahne) mit den beiden Fahnen der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Aschau von 1607 (FSG Aschau)

– Fahnengruß mit der neu renovierten Fahne der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Aschau von 1607 (FSG Aschau)

– Pfarrer Paul Janßen gibt der Fahne der Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Aschau von 1607 (FSG Aschau) uns allen die ihr folgen werden den Segen der Kirche

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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