Gastronomie

Seeon gerüstet für CSU-Klausur

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein vertrauliches Gespräch zwischen Ministerpräsident Markus Söder und CSU-Chef Horst Seehofer bei der traditionellen CSU-Klausur in Kloster Seeon? Das ist ab sofort möglich – im historischen Ambiente des renovierten Kramerhauses des Kultur- und Bildungszentrums Kloster Seeon. Rechtzeitig zur Klausur der CSU-Landesgruppe Anfang Januar hat der Bezirk Oberbayern die Renovierung des Gebäudes abgeschlossen. „Wir haben vier neue Zimmer, einen hochwertigen Tagungsraum und ein kleines, aber feines Kaminzimmer für sehr vertrauliche Runden“, sagt der Geschäftsführer des Kultur- und Bildungszentrums Kloster Seeon, Gerald Schölzel. Und nicht nur das: Denn gleichzeitig finanzierte und realisierte der Bezirk zusammen mit der Erzdiözese München und Freising den Zugang der Kirche und gestaltete ihn mit einem Aufzug barrierefrei.

Das ehemalige Kramerhaus liegt neben der Klosterkirche und gehörte lange Zeit nicht zum Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern. Bis 2014 war es noch von den Vorbesitzern privat bewohnt und wurde teilweise auch als Ferienwohnung vermietet. Erst danach ging es an den Bezirk Oberbayern.  Das Gebäude hat eine lange Geschichte und tauchte schon vor Jahrhunderten auf Skizzen der Klosteranlage auf. Unter den Zimmern im ersten Stock ist ein historisches Gewölbe, das früher als Stallung oder als Lagerraum diente. Das ist jetzt Vergangenheit. Die Räume sind hochwertig renoviert und mit modernster Technik ausgestattet, das Gewölbe ist weiß verputzt und dient jetzt als Tagungsraum. Ihm schließt sich ein Raum für Empfänge mit einer kleinen Küche an. Holzböden, hochwertige, von Schreinern gefertigte Holzmöbel und der Ausblick auf den See sorgen für ein behagliches Ambiente.  Drei der vier neuen Hotelzimmer sind behindertenfreundlich, eines behindertengerecht ausgestattet. „Wir haben alles sehr schlicht, aber mit hochwertigen Materialien gestaltet“, so Schölzel. „Dabei haben wir bewusst auf Dekoration oder Bildern in den Räumen verzichtet. Denn die historischen Räume bieten einen einzigartigen Blick auf den See und sind mit ihrem Ambiente Kunst genug.“  Auch für Hochzeitspaare ist das renovierte Kramerhaus ein Gewinn.  Neben dem Tagungsraum kann ein weiterer Raum mit einer Catering-Küche für Empfänge genutzt werden. Im Sommer bieten eine Terrasse und der ebenfalls renovierte hölzerne Kramersteg am See ausreichend Platz für Glückwünsche mit Prosecco nach der standesamtlichen Trauung.  Bei Ehepaaren ist das Standesamt in Kloster Seeon sehr beliebt. Rund 6.500 Paare gaben sich in den vergangenen 25 Jahren das Ja-Wort.

Die Renovierung des Kramerhauses und des Zugangs zur Kirche war ein lang gehegter Wunsch des Bezirks Oberbayern. Bei der Freilegung der Kirchentreppe fand man jedoch alte Gebeine, die erst untersucht werden mussten. „Deshalb hat sich die Fertigstellung leider verzögert. Doch wir sind froh, dass wir nun rechtzeitig zu unserem Jubiläumsjahr und vor der CSU-Klausur geschafft haben.“ Erst vor kurzem feierte der Bezirk Oberbayern seine 25jährige Trägerschaft über das Kultur- und Bildungszentrum Kloster Seeon.

Mit Renovierungsarbeiten wird es aber weiter gehen. Als nächstes steht die Renovierung der rund 90 Hotelzimmer an. Im April wird der Werkausschuss des Bezirkstages zu Gast in Seeon sein und ein Musterzimmer begutachten. Der Leitentwurf dafür stammt aus einem Ideenwettbewerb der Schule für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern in Garmisch-Partenkirchen. Kloster Seeon ist vor allem als Tagungszentrums sehr gefragt, Bezirkseigene Einrichtungen, Verbände und größere Firmen führen ihre mehrtägigen Fortbildungsveranstaltungen gerne in dem Kultur- und Bildungszentrum durch. In den vergangenen 25 Jahren wurden rund 480.000 Liter Kaffee an rund 600.000 Gäste ausgeschenkt. 85.000 Briefe zu den Reservierungen verließen das Büro der Geschäftsführung. Aufeinandergestapelt ergibt sich eine Höhe von 324 Metern – das ist höher als der Eiffelturm.

 

Foto: Geschäftsführer Gerald Schölzel vor dem Offenen Kamin des Kramerhauses – der Platz für vertrauliche Gespräche.

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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