Liebe Schwestern und Brüder! – „Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte.“ (Gen 2, 2-3)
Finden Sie es nicht auch erstaunlich, dass Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, trotz seiner Allmacht und Erhabenheit es nötig hat auszuruhen? Vielleicht liegt diese schöpferische Pause Gottes daran, dass er den Menschen erschuf, um an seinem Schöpfungswerk Anteil zu haben und dieses fortzusetzen: „Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!“ (Gen 1,28)
Jedenfalls hat Gott damit den Rhythmus gesetzt, nach 6 Tagen die Arbeit zu unterbrechen, zu Ruhen, das Gewirkte zu bewerten („Siehe, es war sehr gut.“, Gen 1,31), Kraft zu tanken und ausgeruht wieder ans Werk zu gehen. Nun wissen wir, als engagierte Menschen in unseren Familien, Berufen und in der Kirche sehr gut, wie oft oder wie selten uns es gelingt, diesem Ideal der schöpferischen Sonntagspause gerecht zu werden. Vielleicht bietet die Urlaubszeit im August und September ein wenig die Möglichkeit, schöpferische Pause am Stück zu genießen, vielleicht ein wenig zufrieden auf das Geleistete der vergangenen Wochen und Monate zurückzuschauen, das Gute, das „sehr gut“ war zu erkennen und Kraft dafür zu sammeln, wo Gutes noch besser werden kann, wenn der Urlaub zu Ende gegangen ist.
In diesem Sinne – macht’s wie Gott, ruht mal aus!
Es grüßt Sie herzlich Ihre Schwester Juliane