In der festlich geschmückten Aula der Landwirtschaftsschule Rosenheim fanden sich 15 geprüfte Wirtschafterinnen für Ernährung und Haushaltsmanagement sowie 21 geprüfte Wirtschafter und Wirtschafterinnen für Landbau ein, um gemeinsam mit ihren Angehörigen, den Lehrkräften und zahlreichen Ehrengästen ihren Schulabschluss zu feiern. Die Feierlichkeit wurde musikalisch von Studierenden aus den eigenen Reihen umrahmt. Pfarrer Schlichting eröffnete die Schulschlussfeier mit einer besinnlichen Andacht, die er zusammen mit den Absolventinnen der Hauswirtschaft vorbereitet hatte. Dabei machte der Geistliche den jungen Frauen und Männern Mut, sich auf die Reise durch das Leben zu machen.
In ihrer Begrüßung stellte die Schulleiterin Anna Bruckmeier zunächst eine Frage an die Absolventen und Absolventinnen: „Was hat Ihnen die Zeit an der Schule – eineinhalb Jahre – gebracht?“ Die Antwort gab sie selbst. Neben Fachwissen, das als Basis unentbehrlich sei, hätten die Absolventen und Absolventinnen auch andere wichtige Kompetenzen wie „Teamfähigkeit“ und „Urteilsvermögen“ erlangt und sich persönlich weiterentwickelt. Mit diesem Werkzeug gerüstet, hätten sie die besten Voraussetzungen, um im weiteren Berufsleben zu bestehen.
Frau Bruckmeier beglückwünschte auch die Angehörigen, die ihre Kinder und Partner und Partnerinnen während der Zeit des Schulbesuches unterstützt haben und wünschte ihnen weiterhin viel Kraft. Sie bedankte sich bei den Unterstützern der Schule, insbesondere beim „Hausherrn“, dem stellvertretenden Landrat Josef Huber. Ihren Dank sprach sie auch den Lehrkräften und den Verwaltungsangestellten aus, die durch ihr großes Engagement den Schulbetrieb überhaupt ermöglichten.
Bildung als entscheidender Faktor für Erfolg
Ministerialrätin Andrea Seidl, die am bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus das Referat „Bildung und Schulwesen in der Hauswirtschaft“ leitet, betonte, dass Investition in die Bildung der entscheidende Faktor für Erfolg sei. Durch Bildung seien die Absolventen und Absolventinnen auch gewappnet, um auf die vielen Veränderungen unserer Zeit wie Klimawandel, fortschreitende Technisierung und den demographischen Wandel reagieren zu können. Sie lobte auch den Einsatz der Wirtschafter und Wirtschafterinnen, den Berufsstand der Land- und Hauswirtschaft nach außen zu vertreten. Abschließend ermutigte auch sie die jungen Menschen mit den Worten: „Bleiben Sie kritisch und neugierig!“
Diesem Appell schloss sich der stellvertretende Landrat Josef Huber an. Er bezeichnete die Landwirtschaftsschule als wesentlichen Bestandteil der weiterführenden Schulen im Landkreis. Josef Grandl, der Vorsitzende des vlf (Verband für landwirtschaftliche Fachbildung), machte den Absolventen und Absolventinnen das Angebot, sie auch nach Abschluss der Schule weiterhin beim lebenslangen Lernen zu unterstützen.
In ihren Präsentationen stellten der Wirtschafter für Landbau Josef Huber und die Wirtschafterin und Meisterin der Hauswirtschaft Luisa Astl das Gelernte unter Beweis. Josef Huber erklärte zunächst den Aufbau und Ablauf der Wirtschafterarbeit und stellte dann seine eigenen und fundierten Ergebnisse für die Planung und Berechnung eines Hähnchenmaststalls vor. Luisa Astl beschrieb, wie sie in ihrem Arbeitsprojekt durch genaue Planung und Steuerung ein Frühstücksangebot mit regionalen Zutaten auf ihrem Berggasthof erfolgreich entwickelt hat.
Würdigung der Besten
Den spannenden Teil der Zeugnisvergabe kündigte der Behördenleiter Dr. Georg Kasberger an. Er bedankte sich bei den Vertretern der Raiffeisenbank und Sparkasse für die mitgebrachten Geschenke und übergab jeder Absolventin und jedem Absolventen persönlich das Zeugnis. Besondere Würdigung erhielten die Besten. In der Hauswirtschaft waren Franziska Klügl aus Dießen am Ammersee mit einem Notendurchschnitt von 1,30 und Luisa Astl aus Flintsbach und Regina Langschartner aus Garching an der Alz mit jeweils 1,38 die Klassenbesten. In der Landwirtschaft konnten sich Josef Huber aus Bad Feilnbach mit einem Durchschnitt von 1,18 und Marinus Rauscher aus Bad Feilnbach und Leonhard Wieser aus Großkarolinenfeld mit jeweils 1,31 an die Spitze setzen.
Sichtlich gelöst und mit Worten der Dankbarkeit an ihre Klassenkameraden und – kameradinnen, Lehrkräfte und Angehörigen blickten der Semestersprecher Leonhard Wieser und die Semestersprecherinnen Franziska Klügl und Marlene Schlemer humorvoll auf die gemeinsame Schulzeit zurück. Mit den Herausforderungen hätten sie viel gelernt und vor allem den Zusammenhalt in der Klasse und außerschulische Aktivitäten geschätzt. Abschließende Worte sprach die stellvertretende Schulleiterin Monika Schaecke. Sie ermunterte die Studierenden, das aufgebaute Netzwerk zukünftig zu pflegen und zu nutzen und schickte die Absolventen und Absolventinnen guten Gewissens „auf d`Roas“.
Bericht und Fotos: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim