Seit 2004 gibt es das bayernweit einzigartige Projekt „Handwerk und Schule“ am Staatlichen Gymnasium Marquartstein. Derzeit gibt es wieder 13 Lehrlinge in der Ausbildung, die nach fünf Jahren sowohl ihr Abitur als auch den Gesellenbrief als Schreiner in der Tasche haben werden – wenn alles gut geht. Bisher ging es immer sehr gut.
Am Ende des Schuljahrs feierte die Schreinerei ihr 20jähriges Jubiläum mit einem großen Sommerfest, Grillen und zünftiger Musik bei strahlendem Sommerwetter im Hof vor der Schreinerei gegenüber der Turnhalle. Schreinermeister Michael Huber hatte mit seiner Mannschaft das Fest organisiert, zu dem die Schulfamilie und alle ehemaligen Schreinergesellen eingeladen waren. Von insgesamt 36 Ehemaligen waren 32 gekommen, dazu die ehemaligen Chefs der Schule, allen voran Hans Schwab, der zu seiner Zeit als Oberstudiendirektor das Projekt initiiert und vorangetrieben hatte, als Nachfolger Erwin Appenzeller und Martin Bauhofer. In seiner Begrüßungsrede hob Miche Huber besonders auch die gute Zusammenarbeit mit der Berufsschule Traunstein und der Schreinerinnung hervor, beide repräsentiert durch die ehemaligen Landschulheimschüler Wolfgang Kurfer und Hans Kurfer sowie Andi Weinzierl.
Finanziell stark gefördert worden war die Schreinerei von Anfang an durch den Bund der Altmarquartsteiner, von denen neben einigen aus der Vorstandschaft auch die Ehrenvorsitzende Sylvia Niedermeier und der zweite Vorsitzende Uli Belwe gekommen waren. Michael Huber verlas die Namen aller Gesellen. Nur einer, Michael Malcherek war im August 2019 mit 22 Jahren durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Dass es auch in der Zukunft gut mit Schreinerlehre und Gymnasium weitergehen wird, zeigte Miche Huber, indem er seinen späteren Nachfolger, Schreinermeister Thomas Hintereder vorstellte. Bisher arbeitete er bei einer großen Firma in Bernau, wird aber in den nächsten zwei Jahren die Ausbildung zum Berufsschullehrer absolvieren, bevor er – erstmal ein Jahr zusammen mit Huber – die Leitung der Schreinerei am Gymnasium übernimmt. Im Anschluss an Hubers Ansprache, dankte ihm auch der Leiter der Schule, Christian Czempinski, für sein beispielloses Engagement. Daraufhin applaudierten die Gäste minutenlang mit stehenden Ovationen für Michael Huber.
Neues Infoblatt
Zum Anlass des Jubiläums war ein neuer Flyer als Infoblatt über Gymnasium und Schreinerlehre erschienen. Im Laufe der Lehre werden Schüler neben dem regulären Schulunterricht innerhalb von fünf Jahren, ab der 8. Jahrgangsstufe, zum Schreiner ausgebildet. Am Ende dieser dualen Ausbildung haben sie nicht nur das Abitur, sondern auch den Gesellenbrief in der Tasche. Innerhalb der letzten 20 Jahre wurden 36 Gesellenbriefe zusammen mit hervorragenden Abiturzeugnissen errungen, zwei davon sogar mit einem Notendurchschnitt von 1,0.
Neben Schreinermeister Miche Huber unterrichten vor allem Fachlehrer Tobias Leineweber und mehrer Berufsschullehrer, darunter zum Beispiel Markus Schütz vom ISB (Staatsinstitut für Schulqualität) der die werdenden Schreiner jede Woche drei Stunden lang in CAD (elektronisches Zeichnen) unterrichtet. Auf dem Sommerfest war in riesigen Collagen-Poster für jedes Jahr die verschiedenen Schreinerjahrgänge und ihre Aktivitäten in der Schule auf vielen Fotos gezeigt. Zum Andenken an das Jubiläum bekam jeder Gast eine von den Lehrlingen in Ausbildung gefertigte Grillzange mit der Aufschrift „20 Jahre – LSH-Schreiner“ überreicht.
Bericht und Bilder: Christiane Giesen – Auf dem großen Sommerfest zum 20jährigen Jubiläum der Schreinerei stellte Schreinermeister Michael Huber auch seinen künftigen Nachfolger, Schreinermeister Thomas Hintereder vor, der nach seiner Ausbildung zum Berufsschullehrer seine Stelle einnehmen wird. – Das zünftige Sommerfest zum Jubiläum.