Die Gründung von Schloss Nymphenburg als Sommerresidenz ist der Geburt des langersehnten Thronerben Max Emanuel zu verdanken, der dem bayerischen Kurfürstenpaar Ferdinand Maria und Henriette Adelaide von Savoyen nach zehnjähriger Ehe 1662 geschenkt wurde. Als Bauplatz war die westlich der Residenzstadt gelegene Hofmark Kemnathen vorgesehen, ein Ort auf freiem Feld, damals zwei Stunden von München entfernt. 1664 wurde mit dem Bau nach Plänen des Oberitalieners Agostino Barelli begonnen, der für München auch die Theatinerkirche entworfen hat.
Das nach italienischen Vorbildern errichtete „Lusthauß Nymphenburg“ war zunächst nur ein mächtiger kubischer Pavillon, umgeben von der Hofmarkskirche, einigen Neben- und Wirtschaftsgebäuden sowie einem ummauerten, in geometrischen Formen angelegten kleinen Garten. Um 1679 war das Schloss in seiner ersten Form nahezu fertiggestellt .
Während der Regierungszeit des Kurfürsten Max Emanuel (1680 bis 1726) erhielt Schloss Nymphenburg seine heutigen Dimensionen. Unter Leitung des Hofbaumeisters Henrico Zuccalli entstanden ab 1701 nördlich und südlich des vorhandenen Baukörpers jeweils zwei gestaffelte Pavillons, die durch Galerien mit dem Mittelblock verbunden wurden.
Durch den Spanischen Erbfolgekrieg wurden die Baumaßnahmen jedoch bald wieder eingestellt, da Max Emanuel die Zeit von 1704 bis 1715 außerhalb Bayerns verbringen musste.
Text: Schloss Nymphenburg – Fotos: Egon Lippert – www.lippert-egon.de