Der Wetterbericht prognostizierte Regenwetter und Schneefall bis 800 Meter und so war die Hoffnung auf rege Teilnahme sehr gedämpft. Auf Initiative der Schlechinger Gemeinderäte Andi Hell, Muck Bauer und Andi Hafner wurde vor einer Woche zu einer Schwendaktion der Skitourenabfahrt am Geigelstein aufgerufen.
Von 1800 Metern Höhe auf dem Geigelstein-Gipfel bis 600 Meter im Tal ist die Abfahrt für Skitourengeher eine der längsten und schönsten in Bayern. Vor fünf Jahren wurde diese Abfahrt das letzte Mal mit einer Schwendaktion von Gestrüpp und Stauden befreit. Inzwischen wucherten wieder Brombeersträucher, kleine Bäume und Sträucher, was bei schlechter Sicht und weniger Schnee im Winter sehr hinderlich ist.
Immer mehr Freiwillige kamen
Die Überraschung und Freude war groß, als immer mehr Freiwillige morgens um neun Uhr mit Sägen, Äxten, Zwickern und Motorsägen auf dem Geigelsteinparkplatz eintrudelten. Aus Schleching, aus dem Achental und dem Chiemgau trafen die Helfer und Helferinnen ein. Die am weitesten angereisten kamen aus Straubing. Gemeinderat Andi Hafner hatte seine ganze Familie zum Helfen aktiviert. Auf die Frage, was denn ihre Motivation sei, wurde geantwortet „wir sind hier an der frischen Luft“ oder „ich will mich bei der Abfahrt nicht im Brombeergestrüpp verfangen“.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Sepp Loferer wurden die rund 50 Helfer in vier Gruppen eingeteilt. Die Bergwacht Schleching und die Almbauern Franz Sigl und Sepp Loferer chauffierten die Gruppen und das Material mit ihren Bulldogs, Kippern, Anhängern und Fahrzeugen auf den Berg.
Die oberste Gruppe startete ganz oben am Weiderost der Wuhrstein-Alm und arbeitete sich bergab bis zum Berghotel Breitenstein. Die zweite Gruppe startete oben am Berghotel und bewegte sich talwärts bis zum „Grigl-Biche“. Die dritte Gruppe begann am Weg beim „Gschneib“ und werkelte bergauf bis sie untern „Grigl-Biche“ auf die zweite Gruppe stieß. Die vierte Gruppe begann unten am Talboden, den „Hans-Max-Biche“ hinauf bis zum „Gschneib“.
In einem wahren Akkord-Tempo wurde die gesamte Abfahrt vom Wuhrstein-Gebiet bis ins Tal von Gestrüpp, Sträuchern und Bäumen befreit.
Als Ergebnis der Schwendaktion steht jetzt eine „ausgekehrte Abfahrt“ zu Verfügung, die alle Skitourengeher wieder ungehindert nutzen können!
Nach getaner Arbeit gab es eine gemeinsame Brotzeit und einen großen Dank an alle, die so tatkräftig mitgeholfen haben. Ein Dank ging auch an Doris Wehrlin aus der Verwaltung, die im Hintergrund alles organisiert und vorbereitet hat.
Beim Abwährtsgehn wurde dann am „Bahnhof“ noch etwas nachgearbeitet, bevor alle Helfer am frühen Nachmittag wieder zurück am Parkplatz der Geigelsteinbahn eintrafen.
Die Skitourensportler können sich im kommenden Winter wieder auf eine über 3,5 Kilometer lange Abfahrt mit 1.200 Meter Höhenunterschied beim Bergsteigerdorf Schleching freuen!
Bericht: Sybilla Wunderlich – Bilder: Doris Wehrlin / Andi Hell