Land- & Forstwirtschaft

Schafprämierung im Bauernhausmuseum Amerang

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

­  „Susi“ mit der schönen Wolle holt den ersten Preis – Schaftag im Bauernhausmuseum Amerang

Die Schafe heißen Missy oder Susi, haben dunkle Ringe rund um die Augen, schwarze Flecken an den Ohren und sind, besonders wenn sie ganz jung sind, einfach zum Knuddeln: Die Rede ist von den Brillenschafen, jene bekannte Haustierrasse, die es seit dem 18. Jahrhundert gibt, und die aus Kärnten nach Bayern kam. Beim großen Schaftag im Bauernhausmuseum Amerang des Bezirks Oberbayern sorgten Susi, Missy und ihre Kolleginnen und Kollegen für großes Entzücken bei den Besuchenden. Die ARGE Brillenschaf e.V, ein Zusammenschluss von Züchtern, hatte zu diesem Tag rund ums Brillenschaf eingeladen. Die Gäste konnten Schafsocken, Filz oder Schafseife an Ständen kaufen, selbst Schafwolle spinnen oder Filzen, und natürlich die Schafe streicheln. Im Mittelpunkt stand aber die große Schafprämierung. Wer ist das schönste Brillenschaf im Land? lautete die Preisfrage. 85 Zuchttiere von 14 Züchtern stellten sich dem Wettbewerb.

Was macht ein preiswürdiges Brillenschaf aus? „Da gibt es drei Kriterien: die Wolle, die Bemuskelung und die äußere Erscheinung“, sagt Dr. Christian Mendel, Zuchtleiter an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Er führte durch den Wettbewerb, fachkundig und als großer Fan der Brillenschafe. „Schafe sind viel intellligenter, als viele meinen. Weil Brillenschafe nur in kleinen Herden leben, gibt es eine große Verbindung zwischen Menschen und Tier.“

Klar ist also: Gute Muskeln braucht das Brillenschaf, eine glänzende, weiße Wolle und eine gute äußerliche Erscheinung. Das bedeutet: bitte keinen schwarzen Flecken mit Ausnahme an den Augen und Ohren. In jeder Kategorie gibt es neun Punkte. Julia Wagenpfeil von der Schafzucht Wagenpfeil trat in der Kategorie der Lämmer mit Brillenschaf „Susi“ an. Die Preisrichter Martin Bartl und Michael Strauß nahmen sich viel Zeit für Susi und waren sofort von ihr angetan. „Erst zehn Monate alt, und schon so eine Wolle“, lautete ihr Urteil. Auch die Zeichnung rund um die Augen passte. Ganz knapp machte am Ende „Susi“ das Rennen, vor Martin Winkelmair, Franz Otter (auch mit einem Schaf aus der Zucht Wagenpfeil) und Regina Bernrieder von der Schäferei Wiesheu. Bei Julia Wagenpfeil war die Freude groß. „Ich bin 1998 geboren, und seit 1999 gibt es auf unserem Hof Schafe. Ich bin im Kinderwagen schon zur Schafherde gestellt worden und mit diesen Tieren aufgewachsen. Unsere Schafe sind super zutraulich, man kann viel Spaß mit ihnen machen, aber auch die Zucht macht Spaß. Ein Brillenschaf ist ein tolles Tier, das auch den Menschen vertraut.“ Das kann Zuchtleiter Dr. Christian Mendel nur bestätigen. „Ein Brillenschaf strahlt so viel Ruhe aus, das ist der Wahnsinn. Wenn ich Stress habe, setze ich mich zur Herde und schaue nur zu. Dann kommt man sofort runter und wird ruhig.“

Bericht und Fotos:  Bauernhausmuseum Amerang

Foto 1: Platz vier bis 1 – von links: Regina Bernrieder, Franz Otter, Martin Winkelmair und Julia Wagenpfeil.

Foto 2: Julia Wagenpfeil mit Susi bei der Begutachtung durch die Preisrichter Martin Bartl und Michael Strauß.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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