Brauchtum

Schafkopf-Jubiläum in Berlin

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das bayerische Kultspiel Schafkopfen ist nicht nur eines der beliebtesten und Kartenspiele Bayerns, auch in Berlin gehört es mehr und mehr zum kulturellen Alltag. Vor sechs Jahren wurde eine neue Schafkopfinitiative ins Leben gerufen, und zwar von Franz Mayr, einem bayerischen Experten des Kartenspiels aus Dillingen, zusammen mit Helmut Amberger, dem 1. Vorsitzenden des „Vereins der Bayern in Berlin“.

Nach einer pandemiebedingten Pause von nahezu zwei Jahren ließ Franz Mayr im Jahr 2022 dieses „urbayerische Brauchtum“ in Form einer öffentlichen Facebook-Gruppe „Schafkopfen in Berlin“, bzw. „Schafkopfen am Ostkreuz“, wieder aufleben. Wöchentlich trifft man sich in der Kiezkneipe „Zur Glühlampe“ bei schummrigem Licht, zum Solo, Wenz, Geier oder Sauspiel. Zum 100. Spiel luden Franz Mayr und Helmut Amberger zu einem Festabend in das Vereinsheim der „Bayern in Berlin“ ein.  Nach einem Sektempfang folgte der Festakt, mit einer Festansprache von Stephan Bogner, begleitet mit Alpenländischer Musik vom Vorsitzenden des Vereins der Bayern in Berlin.

Mit einem Schafkopfgedicht überreichte Norbert Odenbach dem Organisator der Schafkopfrunde, Franz Mayr, den Jubiläumspokal für seine Verdienste um die Pflege des bayerischen Kultspiels in Berlin.  Beim gemeinsamen Abendessen überraschte der Schafkopf-Franz die Runde mit selbst zubereitenden Käsespätzle. Es zeigte sich, dass der Schwabe aus Dillingen nicht nur das Schafkopfspiel besten beherrscht, sondern auch die Kochkünste seiner Heimat. Nach der 100sten Schafkopfspiel mit begleitendem Anfängerkurs gab es dann noch einen deftigen fränkischen Nachtisch, einer „Bayrisch Creme“ von Norbert Odenbach.

Die Schafkopfspieler vom Ostkreuz freuen sich schon auf die nächsten Spielrunden, begleitet von originellen bayerischen Schafkopfsprüchen wie, 

„Hast du Sau und Zehn gesehn, musst du von der Farbe gehn!“,

„Jetzt brauch i nur no an Bauernhof, an Mist hab i scho“,

„Wenns`t mi fragst, dann spuist was`d wuist“,

„In dera Hos`n hänga no a paar Hax`n“,

„De Sau is ned des erste Schwein, des g`schlacht wird“,

„Jetzt kimmt`s Gwitta von hint“,

„An dem Platz hat a Sau gfrühstück“,

„Des Spui is über`n Jordan ganga“,

„A oide Henna gibt a guade Supp`n“,

„Mit am Unter gehst ned unter“,

„Drei und Schneida, scho geht’s weida“,

Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten

Fotos: Maja Kluge und Helmut Amberger

 


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Toni Hötzelsperger

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