Die Starbulls Rosenheim haben das zweite Spiel der Halbfinalserie in den Playoffs der Eishockey-Oberliga Süd am Ostermontag im heimischen ROFA-Stadion gegen die Selber Wölfe mit 2:5 verloren. Nach dem Rosenheimer Auswärtssieg am Karsamstag steht es in der „Best-of-five“-Serie jetzt 1:1. Das dritte Spiel findet am Mittwoch in Selb statt (19:30 Uhr, Liveübertragung auf www.sprade.tv). Die ersatzgeschwächten Starbulls lagen in einem intensiven Spiel zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung, mussten danach aber der druckvollen und schnellen Spielweise kampfstarker und in der Defensive äußerst kompakt agierender Gäste Tribut zollen.
Bei den Starbulls fehlten weiterhin Timo Bakos und Michael Gottwald. Zusätzlich mussten die Hausherren aber auch auf Stürmer Sebastian Stanik, der in Selb einen folgenschweren Check abbekommen hatte, und auf den zuletzt so formstarken und torgefährlichen Verteidiger Maximilian Vollmayer verzichten, bei dem eine frühere Verletzung wieder aufgebrochen war. Entsprechend gehandicapt sahen sich die Hausherren extrem aggressiv ins Spiel gehenden Selber Wölfen ausgesetzt, hatten aber durch Kevin Slezak dennoch eine frühe Führungschance (3.). Die Gäste schossen oft, den Führungstreffer bekamen sie jedoch völlig unnötig von den Starbulls aufgelegt. Nachdem Dennis Schütt an der eigenen Grundlinie leichtfertig den Puck an Lukas Miculka verlor, versenkte Brad Snetsinger freistehend aus kurzer Distanz zum 0:1 (5.).
Die Starbulls bissen sich ins Spiel und kämpften sich auf Augenhöhe mit dem Gegner. Im Powerplay schaufelte Curtis Leinweber die Scheibe an die Unterkante der Latte von wo sie auf die Torlinie sprang und von Torwart Michel Weidekamp nicht unter Kontrolle gebracht wurde. Michael Baindl schob sie noch ins Gästetor, doch der Treffer fand keine Anerkennung, weil das Spiel schon per Pfiff unterbrochen war (12.). Der verdiente Ausgleichstreffer gelang schließlich aber Kyle Gibbons, der keine Mühe hatte eine gute Vorlage von Curtis Leinweber zu verwerten, nachdem Torwart Weidekamp ausgerutscht war – 1:1 (16.). Fast hätte erneut Snetsinger die Gäste wieder in Führung gebracht, doch Rosenheims souveräner Torwart Andreas Mechel hatte eine erfolgreiche Glanzparade im Repertoire (17.).
Zu Beginn des zweiten Drittels schienen plötzlich alle Trümpfe in Rosenheimer Händen zu liegen. Enrico Henriquez-Morales setzte in einen ungeschickten Selber Wechsel hinein Simon Heidenreich in Szene, der legte ab und Beppo Frank nagelte die Scheibe per Schlagschuss halbhoch ins rechte Eck zum 2:1 (23.). Aber die Starbulls ließen sich das Heft des Handelns wieder aus der Hand nehmen. Immer mehr Zweikämpfe, insbesondere an der Bande, entschieden die Hochfranken für sich, immer öfter schienen sie den Tick schneller auf den Beinen und mit dem Schläger zu sein. Und das schlug sich auch auf der Anzeigetafel schließlich nieder. Der Ex-Rosenheimer Felix Linden traf mit einem platzierten Handgelenkschuss von der blauen Linie, bei dem Torwart Mechel die Sicht verstellt war, zum 2:2-Ausgleich (30.). Dann bewies Carl Zimmermann bei einem Gegenstoß große Übersicht und setzte den nachfahrenden Jan Hammerbauer ein, der eiskalt zum 2:3 abschloss (33.).
Selb hielt das Tempo hoch und die Starbulls kamen einige Minuten kaum noch hinterher. Mehrfach Torwart Andreas Mechel und in zwei Situationen auch ein Rosenheimer Verteidigerbein verhinderten den vierten Gästetreffer. Mitten in die Drangphase der Selber Wölfe hinein verfehlte Gibbons nach feinem Doppelpass mit Leinweber das Gästegehäuse nur knapp (38.) und bei einem verdeckten Schuss von Dominik Daxlberger verhinderte Torwart Weidekamp per Reflex mit dem Schoner das 3:3. (39.).
Im letzten Drittel präsentierten sich die Hausherren wieder grundsätzlich aktiver. Daxlberger verfehlte aus dem Gewühl das Tor knapp (45.) und bei einem Überzahlspiel scheiterte Tobias Draxinger nach einem Solo aus bester Position an Torwart Weidekamp (48.). Aber auch die nach wie vor extrem bissigen Gäste aus Hochfranken hatten ihre Chancen, überzeugten mit kompromissloser Defensivarbeit und starkem Unterzahlspiel. Knapp acht Minuten vor der Schlusssirene war es dann Nick Miglio, der mit einer starken Einzelaktion für die Vorentscheidung sorgte und aus halblinker Position unhaltbar ins rechte obere Eck des Rosenheimer Tores zum 2:4 traf (53.). Gegen die kompakten Gäste fanden die Hausherren in den Schlussminuten keinen Weg mehr, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Die größte Chance zum möglichen Anschlusstreffer hatte Michael Baindl, der erst den Puck in der Luft gefangen hatte und dann sofort abzog, doch Gästekeeper Weidekamp parierte stark (57.). Selb traf durch Feodor Boiarchinov noch ins leere Rosenheimer Tor zum 2:5-Endstand (58.), nachdem Keeper Mechel Platz für einen zusätzlichen Feldspieler gemacht hatte.
Starbulls-Cheftrainer John Sicinski sprach nach der Partie Klartext: „Das war von uns von der ersten bis zur letzten Minute einfach zu wenig, um ein Spiel dieser Serie gewinnen zu können. Wir waren immer einen Schritt zu langsam, haben viel zu viele Zweikämpfe verloren und zu wenig geschossen. Wir haben nun eine Best-of-three-Serie und ich erwarte, dass die Mannschaft im nächsten Spiel Charakter und wieder ihr wahres Gesicht zeigt!“
Weiter geht es in der Halbfinalserie bereits am Mittwoch mit der dritten Partie in Selb, ehe Spiel vier am Freitag in Rosenheim folgt. Spielbeginn ist jeweils um 19:30 Uhr, die Begegnungen werden live auf www.sprade.tv übertragen. Das entscheidende fünfte Spiel würde, falls notwendig, am Sonntag ab 17 Uhr in Selb über die Bühne gehen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H) – Foto: Rainer Nitzsche