654,50 Euro sammelte die Vorstandschaft des Krieger- und Reservistenvereins Frasdorf / Umrathshausen bei der alljährlichen Kriegsgräber-Sammlung. Der erste Vorsitzende Georg Wörndl (rechts) und sein Vorgänger Hans Winkler übersandten die voll gefüllten Sammelbüchsen zum Bezirksverband Oberbayern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach München. Bezirksgeschäftsführer Benedikt Klima informierte die Frasdorfer Veteranen über die neuesten Entwicklungen beim Volksbund.
Trotz aller Kriegswirren sind in mehreren Städten Russlands, der Ukraine und des Baltikums eindrucksvolle Kriegsgräberstätten für die deutschen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges entstanden. Große Anlagen bei Sankt Petersburg, dem früheren Leningrad und Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, vorgesehen für bis zu 80000 gefallene und verstorbene deutsche Wehrmachtsangehörige wurden mittlerweile eingeweiht. Bei Noworossijk, den ehemaligen Gebirgsjägern des Zweiten Weltkriegs als „Tor zum Kaukasus“ bestens vertraut, entstand ein Friedhof für die Gefallenen der Kämpfe im Kaukasus. Die Arbeiten des Volksbundes in den Nachbarländern Ungarn, Tschechien und der Slowakei sind weitestgehend abgeschlossen, der Schwerpunkt der Suche und Bergung liegt derzeit auf den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien.
12000 bis 15000 Tote exhumieren die Volksbund-Umbetter pro Jahr in den Staaten Osteuropas. Im Vorjahr haben die Umbetter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge nahe Kelme in Litauen symbolisch den einmillionsten Kriegstoten seit 1992 in Osteuropa ausgebettet. Sein Grab und das einiger Kameraden wurden 80 Jahre lang von der dortigen Bevölkerung gepflegt. Max Beyreuther, geboren 1912, Sanitätsgefreiter aus Sachsen-Anhalt, gefallen 1944 als Soldat beim Panzergrenadier-Bataillon 2101 im Raum Kelme konnte anhand der bei ihm gefundenen Erkennungsmarke identifiziert werden und wurde im August 2024 auf dem Friedhof in Kaunas beerdigt. „Zu der Zahl der eine Million Geborgenen seit dem Fall des Eisernen Vorhanges gehört allerdings auch die bittere Erkenntnis, dass der Volksbund im gleichen Zeitraum Meldungen zu Gräbern von mehr als 670000 Kriegstoten im Ausland überprüft hat, die entweder nicht mehr zu finden oder nicht zu bergen waren, beispielsweise wegen Überbauung“, erklärt Benedikt Klima.
Die Aufgabe des Volksbundes, Kriegstote im Ausland zu finden, sie zu bergen, würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen, ist noch lange nicht erfüllt. Der Volksbund arbeitet im Auftrag der Bundesregierung, doch als humanitäre Organisation erfüllt er seine Aufgabe – anders als vergleichbare Institutionen in anderen Ländern – als Verein. Der Volksbund finanziert seine Arbeit überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern pflegt der Volksbund aktuell die Gräber von mehr als 2,8 Millionen Kriegstoten.
Bericht: Heinrich Rehberg – Foto: KSK Frasdorf-Umrathshausen