Obwohl der Biber von den Naturschützern ein gern gesehener Gast ist, wird er von den Verantwortlichen der Gemeinde Samerberg derzeit nicht willkommen geheißen. In den vergangenen Monaten haben sich die massiven Tätigkeiten des Bibers in der Samerberger Filze gefährlich nah an den Fassungsbereich der Trinkwasserversorgung hin bewegt.
Die Verantwortlichen sehen diese Entwicklung mit großer Sorge: „Vor kurzem hat der Biber sogar ein Steuerungskabel unserer Trinkwasserversorgung zerbissen“, warnt Bürgermeister Georg Huber.
Bei einem Ortstermin mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes, und mit
Dipl.- Geol. Eduard Eichenseher, der seit vielen Jahren die Samerberger Trinkwasserversorgung fachlich begleitet, wurde nun klar: es besteht dringender Handlungsbedarf.
Eichenseher machte vor Ort deutlich: „Durch die Grabtätigkeiten des Bibers und den Wasseraufstau an seinen Dammbauten werden die vorhandenen Wasserwegsamkeiten wieder aktiviert und intensiviert. Negative Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung sind nicht nur nicht auszuschließen, sondern als wahrscheinlich anzunehmen. Es ist deshalb dafür Sorge zu tragen, dass der Steinbach im Bereich der Allgemeinverfügungsfläche, welche den hygienisch sensiblen Nahbereich der Trinkwasserfassungen abdeckt, nicht durch den Biber angestaut wird.“
Auch das Wasserwirtschaftsamt äußerte sich kritisch zur aktuellen Situation. Oberregierungsrat Dipl.-Geol. Klaus Sandforth vom Fachbereich Wasserversorgung,
Grundwasser- und Bodenschutz: „Aus hydrogeologischer Sicht stellen diese Auswirkungen aufgrund der Lage in der Engeren Schutzzone ernsthafte hygienische Risiken für die Brunnen dar und sind daher aus wasserwirtschaftlicher Sicht nicht tragbar.“
Die Biberbeauftragten des Landratsamtes, Markus Sichler und Manuela Müller, waren sich einig: Als Sofortmaßnahme zur Gefahrenabwehr darf die Gemeinde den Biberdamm in der Nähe des „Brunnen 3“ aus dem Gewässer entnehmen.