Eine starke Persönlichkeit und einen feinen Menschen, für den Familie, Gesellschaft, Kirche und Vereine enorm wichtig waren, hat die Gemeinde Samerberg mit dem Tod ihres Bürgermedaillenträgers Michael Huber aus Obereck verloren. Eine große Trauergemeinde wohnte dem Auferstehungsgottesdienst in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ bei, um sich mit der großen Familie von einem geschätzten Menschen zu verabschieden, der im Alter von gut 90 Jahren in seinem Zuhause verstarb. Den Gottesdienst gestaltete musikalisch der Samerberger Kirchenchor unter der Leitung von Jürgen Gieck.
Sechs Kinder von Michael und Anna Huber und 14 Enkelkinder trauern um Michael Huber, der ein Bauer mit Leib und Seele war und der im Zuerwerb Zimmer für Urlaubsgäste vermietete und der ab dem Grainbacher Schulhausbau im Jahr 1970 24 Jahre lang gewissenhaften Dienst als Gemeindearbeiter leistete. Den Trauergottesdienst feierte Pfarrer Robert Baumgartner zusammen mit Diakon Schmitzberger, dieser würdigte in seinem Nachruf den Verstorbenen mit den Worten: „Der Miche hat oft Vergelt´s Gott gesagt und hat in seinem täglichen Gebet uns eingeschlossen, heute sagen wir Vergelt´s Gott für einen Christen, für den Brauchtum, Tradition und christlicher Glaube eine Einheit waren. Das hat er besonders durch die von ihm zusammengestellte Festschrift für seine Pfarrei Törwang im Jahr 2009 dokumentiert“. Für die Gemeinde Samerberg überbrachte anstelle der wegen Urlaub oder Krankheit verhinderten Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Dräxl die Dankesworte, dabei sagte er: „Michael kam als jüngster von vier Geschwistern auf dem elterlichen Schusterhof zur Welt, sein Vater verstarb früh, so dass die viele Arbeit und der Zweite Weltkrieg den Jugendlichen prägten. Dem Volksschulbesuch schlossen sich Lernjahre in der Landwirtschaftsschule Rosenheim von 1953 bis 1956 sowie 1956 der Besuch der Landvolkshochschule in der Wies an. 1961 heiratete Michael Huber seine Ehefrau Anna, zusammen konnten beide im Vorjahr ihren 90. Geburtstag und zusammen ihre Diamantene Hochzeit feiern. Als 1950 auf dem Samerberg die Katholische Landjugend gegründet wurde, da war Huber als Obmann dabei und mit großer Sorgfalt organisierte er Reisen nach Rom und ins Heilige Land. Als Feldgeschworener, als Mitglied des Elternbeirats und bei der Erwachsenenbildung war er zudem ehrenamtlich für seine Mitmenschen im Einsatz.
Der Gebirgsschützen-Hauptmann: „Auftreten und Gespür waren uns stets ein Vorbild“
Als Hauptmann der Samerberger Gebirgsschützen dankte Fritz Dräxl dem mit den höchsten Ehren ausgezeichneten Kameraden für dessen Auftreten, Gespür und Vorbild seit Gründung der Kompanie vor gut 40 Jahren. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Christoph Prankl würdigte die tiefe christliche Gläubigkeit von Michael Huber, der nicht nur den Glauben vorgelebt hat, sondern ungezählte Stunden bei Kirchenrenovierungen geholfen hat. Seit Gründung des Pfarrgemeinderates im Jahr 1974 war er acht Jahre Zweiter Vorsitzender und 20 Jahre Erster Vorsitzender des ehrenamtlichen Gremiums. In seine Zeit fiel auch die Gründung des Christlichen Sozialwerkes. Für die Jagdgenossenschaft Törwang dankte Peter Weyerer dafür, dass Huber in seinen 30 Jahren als Vorstand ein steter Vermittler von Jägern und Jagdgenossen war. CSU-Ortsvorsitzender Andreas Köppl bezeichnete Huber als wertvollen Menschen, der in seiner über 55jährigen Mitgliedschaft verschiedene Ämter in der Vorstandschaft übernahm. Auf dem Friedhof verabschiedeten sich die Abordnungen der Gebirgsschützen und der Feuerwehr Törwang mit einem letzten Fahnengruß, zudem würdigten die Gebirgsschützen mit einem dreifachen Ehrensalut den Verstorbenen ebenso wie Trauerweisen der Samerberber Blasmusikanten.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Trauerfeier für Michael Huber in der Pfarrkirche und auf dem Friedhof von Törwang.
Sterbefoto: Michael Huber