Nach einem Soft-Opening im Frühjahr, eröffnet das Erdinger am Gendarmenmarkt in Berlin in diesen Tagen ganz offiziell seine Türen. Es ist die erste Erdinger Gaststätte außerhalb von Bayern. Ehemals strebte dort der „Französische Hof“ nach Weltniveau, später bot das „Amici“ italienische Spezialitäten an. Jetzt wurde die Gaststätte zu einem bayerischen Weißbiertempel. Für das bayerische Lebensgefühl in dieser Berliner Exklave sorgen heute, nebem dem Erdinger Weißbier natürlich, die Roßholzner Trachtler mit ihren Auftritten. Sie treten damit an einem Platz auf, der heute als der schönste Platz Berlins gilt. Auf dem Gendarmenmarkt befinden sich das als Konzerthaus genutzte Schauspielhaus von Karl Friedrich Schinkel, sowie der Deutsche und Französische Dom.

Der Gendarmenmarkt war Ort wechselhaften politischen Geschehens in Berlin. Die Revolution von 1848/1849 kündigte sich schon 1847 auf dem Gendarmenmarkt durch die Kartoffelrevolution an, einen Aufruhr gegen gestiegene Lebensmittelpreise. Ab September 1848 tagte die Preußische Nationalversammlung mehrere Wochen im Großen Saal des Schauspielhauses. Auf dem im Zweiten Weltkrieg völlig zerbombten Platz gab das Alexandrow-Ensemble, der berühmte sowjetische Soldatenchor mit Orchester, im Jahr 1946 ein Konzert.

Am 2. Oktober 1990, dem Vorabend der deutschen Wiedervereinigung, fand auf diesem Platz der letzte Staatsakt der DDR-Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maizière mit der Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie unter Leitung von Kurt Masur statt. Heute treten die Roßholzner Trachtler auf diesem Platz auf. Wir zeigen hier erste Fotos von den Auftritten.

Titelfoto: eyetronic – stock.adobe.com
Sonstige Beitragsfotos: Hötzelsperger

Der Gendarmenmarkt in Berlin: (Anklicken für eine größere Darstellung)

© eyetronic – stock.adobe.com

 


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