Gastronomie

Rosenheim: weniger Lebensmittelverschwendung

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Durch Fermentation weniger Lebensmittel verschwenden  – Workshop im Rahmen der bayernweiten Woche „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“  –  Um mehr Nachhaltigkeit und weniger Lebensmittelverschwendung praktisch umzusetzen, führt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim seit dem vergangenen Jahr praxisnahe Veranstaltungen mit Direktvermarktern und weiteren Akteuren aus der Region durch.

Lebensmittel gehören auf den Teller und nicht in die Tonne. Und doch wandern im Freistaat jährlich rund eine Million Tonnen Lebensmittel in den Abfall, die noch verwertbar wären. Das sind im Durchschnitt zwei mit Lebensmitteln prall gefüllte Einkaufswägen pro Person, und zwar vom Kind bis zum Senior. Handlungsbedarf ist dringend gegeben, da beim Wegwerfen von Lebensmitteln nicht nur Werte, sondern auch wertvolle Ressourcen wie Arbeit, Boden und Wasser vernichtet werden. Den größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung haben dabei private Haushalte. Wenn jeder Verbraucher täglich nur 40 Gramm weniger wegwerfen würde, könnte die Verschwendung halbiert werden.

In der bayernweiten Woche gegen Lebensmittelverschwendung fand im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojekts des AELF im September ein Fermentierkurs zum Thema „Erntedank mit Kimchi“ auf dem Biohof Schlarb in Kolbermoor statt. Kimchi ist eine fermentierte Gemüsemischung, die in Korea täglich auf den Tisch kommt und sich auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut. Das Fermentieren von Gemüse kann dabei helfen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren, indem es v. a. übriges Gemüse auf schmackhafte Art und Weise länger haltbar macht. Im Workshop zeigte die Referentin Sibylle Hunger den 13 Teilnehmern, wie sie erntefrisches Gemüse ganz einfach in „Bayerisches Kimchi“ verwandeln können. In einem Theorie-Teil zur Milchsäuregärung konnten Fragen zum Fermentierprozess und seiner Geschichte besprochen werden. Es gab auch verschiedene Kostproben aus eigener Herstellung. Anschließend wurde das Gelernte in die Praxis umgesetzt: Jeder Teilnehmer konnte sich Gemüse aussuchen und ein Glas Bayerisches Kimchi nach seinen eigenen Wünschen ansetzen. Nach ein bis drei Wochen Gärprozess ist das schmackhafte und vitaminreiche Fermentgemüse als Beilage oder Zutat verschiedenster Gerichte fertig zum Genuss.

Für alle Interessierten läuft das Nachhaltigkeitsprojekt noch weiter. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen unter: https://www.aelf-ro.bayern.de oder bei der Ansprechpartnerin Dr. Juliana v. Berlepsch, poststelle@aelf-ro.bayern.de, +49 8031 3004-1203.

Bericht und Foto: AELF –  Die Teilnehmer mit ihren Fermentier-Gläsern (Foto: Juliana v. Berlepsch)

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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