Leitartikel

Rosenheim: Sozialpreis für Faschingsball

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Es war eine besondere Entscheidung, denn normalerweise wählt der Rosenheimer Kreistag, wenn er über die Vergabe des Sozialpreises des Landkreises Rosenheim entscheidet, eine oder mehrere Personen aus. Diesmal entschieden sich die Kreisrätinnen und Kreisräte für einen Faschingsball. Selbstverständlich einen besonderen, nämlich den Ball für Menschen mit Behinderung und Senioren. Landrat Otto Lederer überreichte bei einem Festakt im großen Sitzungssaal des Rosenheimer Landratsamtes die Urkunde an „die gute Seele des Balls“, an Margit Heger.

Seit mehr als vier Jahrzehnten gibt es diesen Faschingsball, der unter dem Dach des Rosenheimer Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes organisiert und durchgeführt wird. Die Laudatio hielt Daniela Ludwig. Die Bundestagsabgeordnete ist Kreisvorsitzende des BRK. Sie freute sich sichtlich über diese besondere Auszeichnung, „sie ist auch für uns, den gesamten Verband eine große Nummer, auf die wir alle sehr stolz sind“. Heuer fand der Ball für Menschen mit Behinderung und Senioren zum 44. Mal statt, sagte Ludwig, „und der halbe Verband ist ehrenamtlich dabei“. Dieses Engagement wird gerne gemacht, denn „wenn du siehst, mit welcher Freude die Leute kommen, dann weist du wofür du es machst“. Landrat Otto Lederer, der den Ball seit vielen Jahren besucht, sah es ähnlich. „Für mich ist es immer berührend, wenn man in hunderte leuchtende Augen schauen darf.“ An Margit Heger gewandt, meinte der Landrat weiter, „seit über zwei Jahrzehnten laufen bei dir die Fäden für diesen glanzvollen Abend zusammen. Deine Leistung und all deiner Helferinnen und Helfer erzählen in der Summe davon, was unsere Gesellschaft trägt und was sie lebenswert macht. Die Ehrenamtlichen, die diesen Ball organisieren, machen die Freude anderer zu ihrem persönlichen Anliegen. Dieser Ball ist ein strahlendes Gesamtkunstwerk des Ehrenamts.“ Daniela Ludwig gewährte einen kleinen Einblick in die Organisation des Balls, die beim Fahrdienst beginnt und beim Toilettendienst nicht aufhört. „Im südostbayerischen Raum sind wir einzigartig, es gibt keinen zweiten vergleichbaren Ball“. Rund 700 Besucherinnen und Besucher kommen alljährlich ins Rosenheimer Kuko. Und Margit Heger? „Sie ist Hirn, Herz, Seele der sozialen Arbeit des Roten Kreuzes und dieses Balls“, so Daniela Ludwig. Die Geehrte kümmert sich nämlich nicht nur um den Ball. Sie war auch federführend mit dabei, als Rosenheim 2013 als einer der ersten Kreisverbände des Bayerischen Roten Kreuzes überhaupt die Gemeinschaft „Wohlfahrts- und Sozialarbeit“ gründete. Daniela Ludwig sagte dazu, „wir brauchten jemand für Menschen mit Behinderung, für Senioren und für bedürftige Menschen. Liebe Margit, du bis das Gesicht unserer sozialen Arbeit im Verband.“

Margit Heger selbst machte es kurz und bedankte sich für diese unglaubliche Anerkennung. „Ich bin nur der Motor, das Benzin sind meine Helferinnen und Helfer.“ Der Sozialpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Der Landkreis Rosenheim ehrt damit beispielhaftes Handeln im sozialen Bereich, insbesondere den herausragenden Einsatz auf dem Gebiet der Altenarbeit, der Behindertenarbeit und der Hilfe für die sozial Schwachen und Benachteiligten.    

Bericht und Foto: LRA Rosenheim

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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