Kultur

Rosenheim: Lisa Lanzinger – Die Momentensammlerin

Eigentlich hat Lisa Lanzinger eines der schönsten Fotostudios der Welt: Die Berge, Seen und Landschaften in der Region Rosenheim. Vorwiegend dort, draußen in der Natur, fotografiert die junge Rosenheimerin. Klassische Landschaftsbilder also? Von wegen. „Immer wenn ich im Urlaub mit meiner Kamera die Gegend fotografiere, merke ich, dass Landschaftsfotografie nicht mein Ding ist. Bei mir muss sich was bewegen“, sagt sie.

Deshalb lichtet Lisa Lanzinger, die kein festes Fotostudio hat, vor allem Menschen ab und hat einen Heidenspaß daran. Denn sie liebt es, mit den Leuten zu ratschen, zu lachen und so eine fröhliche Stimmung aufzubauen. Dann werden es die besten Bilder. Und die haben bei ihr eine ganz spezielle Handschrift: Natürlich und authentisch, ohne großartig nachbearbeitet zu sein.

„Natürlich mache ich nach Shootings noch Farbanpassungen und retuschiere das eine oder andere Pickelchen weg“ sagt sie. „Aber im Großen und Ganzen lasse ich die Fotos so unverfälscht wie möglich.“ Nur so können sie ihrer Meinung nach die Stimmung rüberbringen, die beim Fototermin geherrscht hat. Bei ihr ist das so gut wie immer eine positive Atmosphäre. Weil vor dem ersten Bild das Persönliche steht. „Ich baue zu den Menschen eine Beziehung auf. Meistens sind es ja keine professionellen Models, sondern Privatpersonen. Die müssen sich erst einmal wohlfühlen. Dann kommen die besten Ergebnisse heraus. „Ich mag einfach Fotos, auf denen viel gelacht wird und die schöne Momente transportieren.“

Ganz wichtig ist das auch bei Hochzeiten. Damit ist Lisa Lanzinger gut eingedeckt. Sie sagt: „In der Hochzeitsaison von Mai bis August bin ich immer ziemlich ausgebucht.“ Die guten Ergebnisse sprechen sich eben herum. An neue Aufträge kommt sie vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda und über Social-Media-Kanäle wie Instagram. Dort sagen Bilder mehr als Worte – es ist quasi das Schaufenster für ihre Arbeiten.

Damit die Ergebnisse passen, gibt es vor dem Hochzeitsshooting bei ihr erst einmal das persönliche Kennenlernen bei einem Kaffee. „Da erfahre ich, was sich die Paare wünschen und erkläre ihnen, wie ich arbeite. Wichtig ist da auch, dass die Chemie stimmt. Denn ich werde an der Hochzeit dann die ständige Begleiterin sein.“ Am großen Tag selbst hält sich Lisa Lanzinger dann meist sehr im Hintergrund. „Ich beobachte viel und entwickle so ein Gespür für die guten und außergewöhnlichen Momente“, beschreibt sie ihre Arbeitsweise. Die hält sie dann mit ihrer Kamera fest.

Es sind jedoch nicht nur Privatkunden, die sich auf Lisa Lanzingers Instinkt für den passenden Moment verlassen. Immer mehr Firmen lassen sich und ihr Angebot ebenfalls von ihr in Szene setzen. Mit verschieden Betrieben und Selbständigen in der Umgebung arbeitet sie regelmäßig. Foodfotos beim Dinzler Hochstrass, Mode bei der Boutique Beo, je vielfältiger umso besser. Was diese Unternehmen an ihr schätzen, ist, dass sie auch Produkte nicht kalt und steril ablichtet, sondern sie durch die Umgebung und das Ambiente zum Leben erweckt, dass sie ein Gefühl dafür hat, was wo am besten wirkt.

Das Auge dafür hat sie in ihrem gelernten Beruf als Mediengestalterin entwickelt, in dem sie bis 2021 in der Kreativschmiede am Schlossberg arbeitete. Nachdem Lisa Lanzinger dann auf der Meisterschule in München ihren Fotografenmeister machte, sattelte sie dann ganz um auf die Fotografie. Bereut hat sie das nie. „Es ist schön, dass ich mit so vielen verschiedenen Leuten zusammentreffe, und dass ich dabei an so viele schöne und tolle Orte komme“, schwärmt sie. Dabei erinnert sie sich auch an ein Shooting, das sie mit einem Paar nach ihrer Hochzeit auf der Herreninsel hatte. „Da fuhr schon kein Dampfer mehr. Wir sind mit dem Fischerboot rübergefahren, waren am Spätnachmittag quasi ganz alleine auf der Insel, und ich konnte die ,goldene Stunde‘ nutzen und diese ganz besondere Atmosphäre einfangen.“ Wieder ein paar Momente in ihrer Sammlung, die Lisa Lanzinger durch ihre Kamera unvergesslich machen konnte.

Text: af – Fotos: Lisa Lanzinger

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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