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Rosenheim: frische Jugendpolitik

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Angesichts des demographischen Wandels gewinnt eine eigenständige Jugendpolitik immer stärker an Bedeutung. Grund genug, um das Thema am vergangenen Montag (27.1.25) beim ersten jugendpolitischen Jahresauftakt der Kommunalen Jugendarbeit (KOJA) im Landkreis Rosenheim ins Zentrum des gemeinsamen Austausches zu stellen. Eingeladen waren die Jugendbeauftragten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreisgemeinden, Mitarbeitende des Kreisjugendrings sowie die Leitungen aus dem Kreisjugendamt.

Laut Schätzungen ist der Anteil der Jungwähler an der Gesamtheit der Wahlberechtigten in den letzten Jahrzehnten auf unter zehn Prozent zurückgegangen. Dadurch werden hauptsächlich Interessen der anderen Alterngruppen in den Mittelpunkt von politischen Entscheidungen gestellt.Grund hierfür ist der demographische Wandel. Landrat Otto Lederer nutzte deshalb die Gelegenheit, um den rund 80 Gästen aus den Gemeinden und der Jugendarbeit für ihr großes jugendpolitisches Engagement zu danken. Lederer betonte: „Die Zahlen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, den Jugendlichen nicht nur eine Stimme, sondern auch Räume zu geben.“

Dr. Heiko Tammena, Fachreferent für die Kommunale Jugendarbeit beim Bayerischen Jugendring, stellte die Ergebnisse der Studie „Stadt. Land. Unterschied!“ vor, die die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) von 2016 bis 2020 durchführte. Er nannte Gelingensfaktoren für kommunale Jugendpolitik und gab Anregungen für die Kommunalwahl 2026. Gerade im Bereich Jugendbeteiligung ist der Landkreis Rosenheim „schon einen Schritt weiter mit der landkreisweiten Jugendbetetiligungskonferenz MyVision und der Fachstelle Jugendbeteiligung“, hob der Impulsgeber des Abends positiv hervor. Allzu oft werde über oder für junge Menschen gesprochen, stellte er fest. Sein Rat an die Gemeindevertreter: „Auf ins Gespräch!“, denn „Jugendarbeit ist eines der wirksamsten Mittel für die Demokratie – auch für die zukünftigen Generationen“, so der Fachreferent.

Neben dem fachlichen Austausch nutzte die Kommunale Jugendarbeit den Abend, um die eigenen Angebote vorzustellen und das Engagement der Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Jugendbeauftragten wertzuschätzen. „Wir alle, ob privat oder beruflich, prägen die nächsten Generationen mit unseren Entscheidungen“, fasste Margarete Steinmüller, Gruppenleitung der KOJA, zusammen.

Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt und war bisher als Neujahrsempfang der Kommunalen Jugendarbeit bekannt. Mit der Umbenennung soll das Profil der Veranstaltung geschärft werden und im Hinblick auf die kommenden Wahlen ein Schwerpunkt auf eine eigenständige kommunale Jugendpolitik gelegt werden. Die Perspektive von Jugendlichen und ihre Bedürfnisse in den Kommunen wirklich ernst zu nehmen, sie Entscheidungen treffen zu lassen, stärkt diese beim Aufwachsen und zeigt Ihnen, dass sie ihre Welt eigenverantwortlich mitgestalten können.

Neben dem fachlichen Austausch war das Team des Jugendcafés aus Brannenburg mit der mobilen Bar „SansiBar“ vertreten und mixte alkoholfreie Cocktails. Auch das Jugendmagazin „aROund“, ein Jugendmedienprojekt des Kreisjugendamtes, war mit Jugendlichen vor Ort vertreten.

Fotos: Landratsamt Rosenheim (v.li.n.re.) Rebecca Schodrowski, Anne Blume und Margarete Steinmüller von der Kommunalen Jugendarbeit.

Dr. Heiko Tammena, Fachreferent für die Kommunale Jugendarbeit beim Bayerischen Jugendring


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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