In der Stadt Rosenheim sind mittlerweile fast 500 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert, darunter sind über 200 junge Menschen unter 21 Jahren. Während derzeit etwa 170 Menschen in der Luitpoldhalle und der Turnhalle des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums untergebracht sind, befindet sich der Großteil in privaten Unterkünften. Unter www.rosenheimhilft.de wurde eine Wohnraumbörse eingerichtet, um die Geflüchteten bei der Vermittlung von Wohnraum zu unterstützen.
Am 1. Juni werden die Ukrainerinnen und Ukrainer in die Obhut des Jobcenters der Stadt Rosenheim übergehen. Neben der Bereitstellung von finanziellen Mitteln nach SGB II und SGB XII muss auch der Zugang zum Arbeitsmarkt gewährleistet sein. Noch steht für die Geflüchteten die Sicherstellung der Grundbedürfnisse im Vordergrund. Es zeigt sich aber, dass die Menschen aus der Ukraine günstige Voraussetzungen für die Integration in den Arbeitsmarkt mitbringen. Aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung geht hervor, dass der Anteil an Hochschulabschlüssen in der Ukraine höher ist als in Deutschland.
Besonders in den Ingenieurberufen, aber auch im medizinischen, landwirtschaftlichen und handwerklichen Sektor und im Hotel- und Gastgewerbe gibt es eine positive Prognose für arbeitswillige Ukrainerinnen und Ukrainer. „Wenn wir es schaffen, die Geflüchteten nicht nur sprachlich und gesellschaftlich willkommen zu heißen und zu integrieren, sondern ihnen auch Perspektiven für ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis in Rosenheim bieten, dann profitieren sowohl die Ukrainerinnen und Ukrainer, als auch die Unternehmen und schlussendlich die gesamte Stadt Rosenheim und die Ukraine selbst. Der Wiederaufbau des Landes wird auch private Transfers von Geflüchteten in Deutschland an ihre Familien in der Ukraine erfordern“, so Oberbürgermeister Andreas März.
Bericht: Stadt Rosenheim
Foto: Hötzelsperger