Kultur

Riederinger Spuileit – Der Kultur auf der Spur

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Höher, schneller, weiter: Künstler, die nur dann zufrieden sind, wenn sie einen neuen Publikumsrekord brechen und Erfolg vor allem an Zahlen messen, sind wahrscheinlich bei den Riederinger Spuileit fehl am Platz. Wem aber daran gelegen ist, dass sich Publikum, Akteure und Veranstalter gleichermaßen wohlfühlen, kommt an einem Auftritt auf der Bühne des Alten Wirts in Riedering nicht vorbei. Dort haben die Kulturbegeisterten der Spuileit ihr Domizil und dort hat der Verein in seiner mittlerweile 25 Jahre alten Geschichte schon für einige legendäre Abende gesorgt. Denn die Riederinger Spuileit haben nicht den finanziellen Gewinn im Sinn, sondern vielmehr das gute Gefühl aller Anwesenden. Und so sagt Sepp Staber, der seit 2004 erster Vorstand ist: „Wir machen es nur, weil es uns so viel Spaß macht.“

Gestartet sind die Spuileut 1998 aus einem einzigen Grund – für die erste Inszenierung des Theaterstücks „Der Zigeunerbauer“ durch Elfriede Ringsgwandl suchten die Mitwirkenden eine organisatorische Plattform. „Uns sagte man, das ginge am einfachsten als Verein“, sagt Eva Lindner, die ebenfalls im Vorstand ist. Gesagt, getan – die Riederinger Spuileit wurden gegründet.

Nach zwei sehr erfolgreichen Spieljahren wurde dann überlegt, wie es mit dem Verein weitergehen sollte. Ursprünglich stand das Theaterspiel im Mittelpunkt des Vereinsgeschehens. 2002 inszenierte Maximilian Brückner, der damals auf der Schauspielschule war, „Magdalena“ von Ludwig Thoma und 2005 beteiligte man sich anlässlich einer Gedenkveranstaltung zu 60 Jahren Kriegsende mit dem Dokumentarspiel „Pater Delp“, ebenfalls unter der Regie von Maximilian Brückner. Eindrucksvoll war auch die Aufführung des „Totentanz“ im Rahmen der langen Nacht der Kirche. Wer das versäumt hat, darf sich freuen: Der „Totentanz“ wird jetzt am 26. November wieder in der Aschauer Pfarrkirche gespielt.

Aber nicht nur Eigeninszenierungen, sondern auch viele Gastspiele wurden von den Spuileit nach Riedering geholt. Angefangen mit Peter Mitterrutzner, der bereits zweimal mit dem Stück „Sibirien“ von Felix Mitterer gastierte, über das Irschenberger Theater mit dem Kriegsdrama „der werfe den 1. Stein“ und verschiedene andere Aufführungen. Es waren sogar zwei Schauspieler vom Thalia Theater in Hamburg mit dem Stück „wenn die Rolle singt oder der perfekte Angler“ zu Gast und beeindruckten mit Ihrer Spielkunst und Ihrem Witz. Ebenso wurden Theaterfahrten, wie beispielsweise nach Oberammergau zu den Passionsspielen und auch ins Volkstheater München organisiert.

In dem von ihnen zusammengestellten Programm ist es Staber, Lindner und den anderen Vorständen ganz wichtig, dass jeder Kulturbereich Platz hat. Weil das auch etwas, ist, was die Spuileit auszeichnet: „Wir sind niemand verpflichtet, nur uns selbst“, sagt Sepp Staber. Der Vorstand, der fünf Jahre beim „Himmegugga“ mitgespielt hat, bringt es im Motto des Vereins auf den Punkt: „Wir sind der Kultur auf der Spur.“

Und diese Spur führt Sepp Staber dann auch mal auf eine Alm, wo er zufällig Helmfried von Lüttichau, bekannt aus der TV-Serie „Hubert und Staller“, trifft. Nach einem kleinen Ratsch ist klar: Der Schauspieler kommt nach Riedering, um bei den Spuileit im Alten Wirt aufzutreten. Und auch zu Georg Ringsgwandl kann Staber eine Geschichte erzählen. Den hat er im Wirtshaus bei Bad Reichenhall getroffen und ist ebenfalls mit ihm ins Gespräch gekommen. Auf die Frage hin, ob er sich denn auch mal einen Auftritt im Alten Wirt vorstellen könnte, sagte Ringsgwandl nur: „Klar. Machen wir uns einen schönen Abend.“ Keine Frage nach der Gage. Und dass es ihm gefallen hat, ist sicher. Der Ringsgwandl war schon mehrmals in Riedering und wird auch in diesem Jahr am 15. Dezember wieder beim Alten Wirt aufspielen. Einzige Bedingung war: „Nur in Begleitung von Nick Woodland.“ So wird es sein: Die Blues-Ikone ist dann auch dabei und wird mit Sicherheit dazu beitragen, dass es wieder ein schöner Abend wird bei den Riederinger Spuileit im Alten Wirt. Wie eigentlich immer.

Text: af – Bilder: Riederinger Spuileit

Anhang: 

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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