Als im Jahr 1988 die Gemeinde Riedering mit Stolz und Freude auf ihr 1200-jähriges Bestehen zurückblickte, da veranlasste dieses Jubiläum den Gemeinderat unter der damaligen Leitung des ersten Bürgermeisters Rupert Vodermaier, eine Gemeindechronik zu erstellen. Für das große und ehrgeizige Projekt stellte sich der ehemalige Rektor, Gemeinderat und Zweite Bürgermeister Karl Detterbeck zur Verfügung. Wie Bürgermeister Vodermaier in seinem damaligen Geleitwort mitteilte, drängte die Zeit: „In mühevoller Kleinarbeit wurde das notwendige Material aus den verschiedenen Archiven zusammengetragen. Besonders wertvolle Mitarbeit leistete der Landtagsabgeordnete Konrad Breitrainer. So entstand ein Nachschlagewerk, das die historische Entwicklung der Gemeinde Riedering von der Vor- und Frühzeit bis in die Gegenwart aufzeigt und allen interessierten Bürgern zur Verfügung steht.“
So sehr das 800 Seiten starke Chronik-Buch eine gelungene Meisterleistung war, so schade ist es, dass es 35 Jahre nach der Herausgabe nicht mehr für interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung steht. Wie Martin Ruhstorfer als für die Ortschronik zuständiger Mitarbeiter in der Gemeinde Riedering informierte, ist das Heimatbuch längst vergriffen und kann auch nicht mehr neu aufgelegt werden, da es die Druckerei, die den Auftrag durchführte, nicht mehr gibt und die Druck-Unterlagen nicht mehr vorhanden sind. „Das ist natürlich sehr bedauerlich, aber es ist nicht zu ändern. Dennoch sind wir froh, dass das umfangreiche Geschichts- und Nachschlagewerk noch in vielen Familien und Häusern vorhanden ist“ – so der derzeitige Bürgermeister Christoph Vodermaier.
Die Entstehung des Riederinger Heimatbuches 1988
Damit das Werk überhaupt entstehen konnte, bedurfte es nicht nur des Willens des damaligen Gemeinderates, sondern in erster Linie war es der Verdienst von Karl Detterbeck und Konrad Breitrainer, deren Engagement von vielen Unterstützern begleitet wurde. Beste Voraussetzungen aufseiten Karl Detterbeck war sein 35-jähriges Wirken an der Volksschule Riedering als Lehrer, zwölf davon als Schulleiter. 18 Jahre war er Gemeinderat und sechs Jahre zweiter Bürgermeister. Als er 1984 in den Ruhestand trat und auch seine kommunalpolitische Tätigkeit beendete, entstand der notwendige Freiraum für die Chronik-Nachforschungen und die Zusammenstellungen. „Von vornherein war mir klar, dass ich diese Aufgabe in der noch zur Verfügung stehenden verhältnismäßig kurzen Zeit nicht allein bewältigen konnte. Konrad Breitrainer, der gebürtige Söllhubener, Abgeordnete des Bayerischen Landtags und vormalige Oberstudienrat am Ignaz-Günther-Gymnasium Rosenheim, fand sich zur Mitarbeit bereit. Er schrieb die Familienbücher von Söllhuben und Pietzing, trug zum Abschnitt Gemeindebildung bei und erarbeitete mit dem Höfebuch eine erstmalig in dieser Weise erscheinende Zusammenstellung zum Bestand und Übergang der bäuerlichen Anwesen von den Grundherren auf die Bauern“, sagt Detterbeck rückblickend.
Fotos/Repros: Hötzelsperger – Titel und Bilder aus der Chronik „Riederinger Heimatbuch“ aus dem Jahr 1988 von Karl Detterbeck und Konrad Breitrainer.
Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de