Mit seiner Skulptur „Restlicht“ erinnert der Künstler Werner Mally an die Patientenmorde während der NS-Zeit in Haar. Nach vielen Stationen hat sie nun einen festen Platz auf dem ehemaligen Klinikgelände, dem heutigen Jugendstilpark, gefunden.
Das Kunstwerk besteht aus einer Metallplatte, die in drei Metern Höhe von vier Stelen gehalten wird. In ihr sind die Jahreszahlen von 1938 bis 1945 eingestanzt. Sie stehen symbolisch für die Gräueltaten der menschenverachtenden Nazi-Politik. Bei Sonnenschein werfen die Löcher als Schattenriss Jahreszahlen auf den Boden aus Granitplatten, die aus dem ehemaligen Steinbruch des Konzentrationslagers Flossenbürg stammen. Die aus Punkten bestehenden Zahlen erinnern an die Tätowierungen, die KZ-Häftlingen in den Arm gestochen wurden.
Der Aufstellungsort befindet sich gegenüber dem ehemaligen Kinder- und Hungerhaus der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar. Dort wurden in den Jahren von 1939 bis 1945 nach der NS-Ideologie als „lebensunwert“ geltenden Menschen selektiert und ermordet. Den Standort lobte Bezirkstagspräsident Josef Mederer: „Jetzt ist die Skulptur am richtigen Standort angekommen.“ Er hob in seiner Rede hervor, dass er die Politik in der Verpflichtung sehe, das Erinnern zu bewahren und Zeichen für die nachfolgenden Generationen zu setzen.
Bericht und Foto: Bezirk Oberbayern
Bildunterschrift: Zur Einweihung des Mahnmals am endgültigen Aufstellungsort waren neben dem Künstler (zweiter von rechts, hier im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Josef Mederer) viele Vertreter aus Politik und Gesundheit gekommen.