Ukraine- & Nothilfe

Reportagen über Randgruppen im Osten Europas

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Journalistenpreis geht an Recherche-Projekte über die Nöte von Kindern der Roma-Minderheit und Frauen auf der Flucht

 FREISING/STUTTGART. Die Preisträger des diesjährigen Recherchepreises Osteuropa, der von Renovabis und „Hoffnung für Osteuropa“ in Kooperation mit n-ost ausgeschrieben wird, stehen fest. Gewonnen haben die Recherchevorhaben der beiden Teams Emilia Sulek und Danil Usmanov sowie Anna Alboth und Nadine Wojcik. Die Preisverleihung findet am 24. Oktober in Berlin statt.

Die siebenköpfige Jury, der neben Vertreter der Trägerorganisationen Dr. Christian Böhme (Tagesspiegel), Petra Bornhöft (taz-Panther-Stiftung), Kerstin Holm (FAZ) und Sonja Zekri (SZ) angehören, hat unter den 30 Einsendungen zwei Preisträger-Projekte ausgewählt, die mit insgesamt 7.000 Euro unterstützt werden: Emilia Sulek und Danil Usmanov planen eine tiefgehende Untersuchung der Lebensumstände von Kindern der marginalisierten Roma-Minderheit in einem Betreuungszentrum für behinderte Mädchen und Jungen im ukrainischen Wilschany und bekommen dafür die volle Förderung. Die Recherche hat sich das Ziel gesetzt, das Leben im und um das Kinderheim zu zeigen und von den Versuchen zu berichten, mit der unrühmlichen Tradition des sowjetischen Betreuungssystems zu brechen und den Weg zur Öffnung gegenüber der Welt zu zeigen, während der Krieg im Land tobt.

In ihrer Begründung schreibt die Jury: „Das Rechercheprojekt ‚Nur die Entschlossensten bleiben in Wilschany‘ hebt die dringenden humanitären und gesellschaftlichen Herausforderungen hervor, mit denen Kinder mit Behinderung aus der Roma-Minderheit als doppelt marginalisierte Gruppe in der Ukraine konfrontiert sind. Es ist eine tiefgründige und dringend notwendige Erzählung geplant, die nicht nur auf Missstände aufmerksam macht, sondern auch zivilgesellschaftlichen Einsatz für Veränderungen zeigt und würdigt.“

Zudem ausgezeichnet wurde ein Projekt von Anna Alboth und Nadine Wojcik. Die beiden Journalistinnen möchten die Situation von geflüchteten Frauen an der polnischen EU-Außengrenze zu Belarus dokumentieren und dabei auch auf die Rolle der lokalen Helferinnen und Helfer eingehen.

Die Preisverleihung des Recherchepreises Osteuropa findet am 24. Oktober um 19.00 Uhr in der Katholischen Akademie in Berlin im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Europäische Union XXL – Erweiterungspläne zwischen Geopolitik und Reformbedarf“ statt.

Renovabis ist das Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland. Das Diakonische Werk Württemberg ist Landesstelle von Hoffnung für Osteuropa.

Bericht und Bild: Renovabis

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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