Gemeinsam mit Sängerin Daniella Böhm musizieren im Trio Invitation Helmut Rieger, Klavier, Klarinette und Saxofon, Thomas Heinelt, Kontrabass, Jaroslaw Rafalsky, Schlagwerk. Seit einiger Zeit erweitert Ivan Hunter den Klang mit Trompete, Flügelhorn und Kornett zum Quartett. Das Thema in der Konzertrotunde war „A French Touch“, ein „Hauch von Frankreich“. Dabei ging es um viele Aspekte rund um das Land, um Komponisten und ausübende Künstler, die aus Frankreich stammen, wie Georges Bizet, Edith Piaf oder Charles Trenet und solche, die aus anderen Ländern in Frankreich eine neue Heimat gefunden haben, wie der Argentinier Astor Piazzolla oder der Klarinettist Sidney Bechet aus New Orleans – ein wunderbarer Mix voller Charme. Django Reinhardt machte aus dem amerikanischen Jazz den „Jazz Manouche“ und vereinte diese Mischung in einem neuen Stil, hörbar in dem Swing „Nuages“.
Jeder Musiker glänzte immer wieder mit einem Solo und lenkte das Augenmerk der Zuhörer auf den besonderen Klang seines Instrumentes. Da streichelte der Pianist die Tastatur und der Mann am Schlagwerk die Trommeln. Der Kontrabassist ließ die Saiten vibrieren und der Trompeter machte sanfte Töne zu seinem Markenzeichen. Daniella Böhm drückte mit ihrer flexiblen Stimme große Emotionen aus, die sie mit dem Publikum teilte. Sie schlüpfte schauspielerisch in verschiedene Rollen. Als Carmen aus der gleichnamigen Oper von Georges Bizet besang sie in der „Habanera“ die Liebe als rebellischen Vogel und blickte mit Edith Piaf mit einer rosaroten Brille ( „La Vie en Rose“) auf das Leben, ebenso wie in den Liebesliedern, wie „J’attendrai“. Ebenso zauberhaft waren die Instrumentals, wie „Ménilmontant“ von Charles Trenet oder „Petite Fleur“ von Sidney Bechet in einer Bearbeitung für Klarinette und Trompete. Dieses und alle anderen Arrangements stammen aus der Feder des künstlerischen Leiters des Ensembles, Helmut Rieger, der auch mit Gags überraschte. So leiteten sie „La Mer“ von Charles Trenet einfallsreich mit „Yellow Submarine“ der Beatles ein. Und der Bossa Nova aus dem Film „Un Homme et une Femme“ endete mit einer jazzigen Improvisation.
„Ganz Paris träumt von der Liebe“ von Cole Porter, „La Valse d’Amélie“, „Les Parapluies de Cherbourg“, wie auch die „Schirme von Buenos Aires“ von Astor Piazzolla leiteten über zu „C’est si Bon“. War das Publikum zunächst zurückhaltend beim anfeuernden Klatschen nach den Soli, so holte es beim Schlussapplaus alles nach. Da gab es nichts zu bereuen – „Je ne regrette rien“ sang Daniella Böhm, alias Edith Piaf nach „African Marketplace“ mit Helmut Rieger am Saxofon, mit arabisch-afrikanischen Harmonien und einer temperamentvollen Perkussion. Einfach wunderbar.
Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka
7808: Gute Laune nach dem Konzert haben (von links) Jaroslaw Rafalsky, Ivan Hunter, Daniella Böhm, Helmut Rieger und Thomas Heinelt.
7790: Stürmischer Applaus für Helmut Rieger, Daniella Böhm, Ivan Hunter, Thomas Heinelt und Jaroslaw Rafalsky
7770: „Die Liebe ist ein rebellischer Vogel“ singt Daniella Böhm auf Französisch.