Land- & Forstwirtschaft

Regierungserklärung enttäuscht Agrarministerin Kaniber

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Die Bedeutung von Land- und Forstwirtschaft wird in dieser Bundesregierung sträflich verkannt. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die Landwirtschaft offensichtlich nur als Problem. Ich bin enttäuscht.“ Mit diesen Worten reagierte die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber auf die heutige Regierungserklärung des Bundeskanzlers.

Die größten Zukunftsaufgaben seien global gesehen die Ernährung einer stark wachsenden Weltbevölkerung, europäisch betrachtet die eigene Ernährungssouveränität, deren Bedeutung gerade in der Pandemie spürbar geworden ist und die Anpassung an den Klimawandel. „Land- und Forstwirtschaft sind bedeutender Teil der Lösung. Der Bundeskanzler hat die Landwirtschaft aber nur an einer Stelle erwähnt, nämlich als Problem. Das wird den Menschen nicht gerecht, die in der Land- und Forstwirtschaft und in der Ernährungsbranche mit Leidenschaft und Innovation ihr Bestes geben. Sie stehen für Spitzenqualität“, so Kaniber. Die Ministerin hätte sich zum Beispiel Antworten erhofft, wie faire Wettbewerbsbedingungen in Europa geschaffen, kleinteilige Strukturen gestärkt und Importe mit geringeren Standards verhindert werden können.

Die heutige Regierungserklärung des Kanzlers verstärke die Befürchtungen, die schon durch den Koalitionsvertrag entstanden sind. Dort wurden die guten Vorschläge der Borchert-Kommission und der Zukunftskommission Landwirtschaft mit keinem Wort erwähnt. „Forderungen an die Landwirtschaft sind in dem Papier konkret, die Hilfen bleiben unklar. Das war leider auch heute bei der Rede des Kanzlers so“, sagte Kaniber.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium

Foto: Hötzelsperger

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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