Ukraine- & Nothilfe

Regensburger Ausstellung zu Odessa

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Historischen Museum Regensburg ist vom 22. März bis 24. April 2022 eine Ansicht der Stadt Odessa ausgestellt. Adolf Loza malte sie just in jenem Jahr 1990, in dem Odessa Partnerstadt von Regensburg wurde. Jetzt wird die wichtigste Hafenstadt der Ukraine auch Ziel russischer Angriffe.

Die Präsentation des Gemäldes wird begleitet von einem ntv-Filmbericht von Gordian Fritz zur Lage in Odessa am 14. März 2022. Die Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat am 14. März 2022 angesichts des Kriegs in der Ukraine zur humanitären Hilfe für die Partnerstadt Odessa aufgerufen.

Lozas Gemälde zeigt ein Wahrzeichen Odessas: die Potemkinsche Treppe. Sie führt vom Hafen hinauf in die Oberstadt und wurde 1837 bis 1841 nach den Plänen eines in Turin ausgebildeten Architekten errichtet. 142 Meter ist die Treppe lang. Die Breite der einzelnen Stufen verjüngt sich nach oben, was ihr eine kulissenartige Perspektive verleiht. Zuerst als „Boulevard-Stufen bezeichnet, wurde die Treppe erst 1955 in Potemkinsche Treppe umbenannt. Anlass war der 50-jährige Jahrestag der Meuterei auf dem Schlachtschiff „Fürst Potemkin von Taurien“ während der russischen Revolution 1905. Sergej Eisenstein wiederum dramatisierte dieses historische Ereignis 1925 in seinem Film „Panzerkreuzer Potemkin“, indem er zeigte, wie regierungstreue Soldaten mit Gewähren und Säbeln Zivilisten die Treppe hinabdrängen und töten und zuletzt unter den entsetzten Blicken der Menschen ein Kinderwagen, den die sterbende Mutter losgelassen hat, die Treppe hinabrollt – eine ikonische Szene der Filmgeschichte.

Loza (1931-2004) war Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Er hatte die Kunstschule in Odessa besucht und 1966 ein Kunststudium an der Staatlichen Akademie in Charkiv abgeschlossen. Er malte in spätimpressionistischer Weise: Die Potemkinsche Treppe zeigt er im Licht eines Frühherbsttages unter einem wolkigen Himmel mit roten Spuren auf den Treppenstufen, die an Blut erinnern.

Bericht und Foto: Stadt Regensburg – Die Potemkinsche Treppe in Odessa von Adolf Ivanovich Loza © Josef Dendorfer


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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