Brauchtum

Redoute-Ball der Blaskapelle Hohenpolding

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wenn die „Blaskapelle Hohenpolding“ eine „Redoute“ gibt, was etwas veraltet Tanzveranstaltung bedeutet, dann mag das in den Ohren mancher Unwissender angestaubt klingen. Wer aber an einer der vorhergegangenen sieben Redouten im Jakobmayersaal teilgenommen hat, weiß es besser. Es darf und wird nostalgisch zugehen, allerdings im Stil der ganz sicher nicht biederen 20er Jahre.

„Wir lassen den Flair dieser rückblickend sehr freien Zeit wieder aufleben“, freut sich Anton Gerbl, der als „Kapellmeister“ auch den Ton bei der Salonorchester-Besetzung angibt und erinnert an einen Liedtext von Marlene Dietrich: „Wenn die beste Freundin, mit der besten Freundin…“, sang die junge Berlinerin 1928. Auch Straußwalzer werden die 14 Musiker zum Besten geben, dazu kommt Foxtrott und Tango bis hin zu Charleston. Die Gäste dürfen mit ihrer Garderobe gerne zum stimmigen Gesamtkonzept im Jugendstil-Saal des Jakobmayer beitragen: Die Herren in Frack und Zylinder oder schwarz-weiß, die Damen im Cocktailkleid, vielleicht sogar mit Haarband und Federboa. „Die ersten Noten aus dieser Richtung hab ich von Dachbodenfunden aus Dorfen erhalten, von der Dorfener Kapelle Steiner, die es bis 1927 gab. Um die 1.000 Originale konnte ich bis heute sammeln“, erzählte Anton Gerbl bei einer der letzten Proben im Keller des Vereinsheims des FC Hohenpolding. Vor den vielleicht nicht mehr ganz geläufigen Tanzstielen braucht niemand zurückschrecken, denn Tanzmeister Peter Seitz aus Kirchseeon wird die Schrittfolgen vortanzen, versichert er, und Bassistin Ulrike Peyerl ergänzt: „Eigentlich muss man garnichts können, nur Spaß an der Musik haben“.

Bericht und Fotos: Hans Kronseder  Noch probt das Salonorchester Hohenpolding ihr bis zu hunderfünfzig Jahre altes Repertoire für die „Dorfener Redoute“ – (v.l.): Anton Gerbl, Ulrike Peyerl, Heribert Haider, Mareike Daumoser, Caroline Holzner, Katharina Bauer, Martin Rott, Petra Zollner und Martin Haider

Getanzt wie vor 100 Jahren und früher -Die Blaskapelle Hohenpolding lud zum Redoute-Ball am Faschingssamstag, in den Jugendstil-Saal des Jakobmayer ein

Hohenpolding-Dorfen:  Die Besucher der Traditionsveranstaltung Redouteball haben ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, um sich passend für die Ballnacht  wie ihre Vorfahren vor 100 und mehr Jahren zu präsentieren. Aus dem Faschingsleben ist die Redoute nicht mehr wegzudenken: Auch heuer kamen nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause wieder viele Gäste in den stimmigen Gesamtkonzept im Jugendstil-Saal des Jakobmayer um sich gekleidet wie „Anno dazumal“ dem Tanzvergnügen hinzugeben. Prächtige Uniformen, aufwändige Ballroben, Frack, Zylinder und schwarze Melonen: Die Dorfner Redoute ist ein nostalgisches Tanzvergnügen der besonderen Art, dem werten Publikum präsentiere man vom Wiener Walzer, Polk,a Francaise, Galoppaden und Modetänze der wilden 20er Jahre: Tango, Fox-Trot, Charleston, Valse Boston und vieles andere mehr spielte das Salonorchester der Blaskapelle Hohenpolding der auch zugleich der Veranstalter war. Der Redoute-Ball wurde von einem Tanzmeister begleitet, so daß auch weniger geübte Tänzer ebenfalls auf Ihre Kosten kamen. Elegante Damen und Kavaliere, Schaukelburschen, Kammerkätzchen historischem Kostüm, waren hier anzutreffen aber ebenso auch viele Tanzfreudigen in Dirndl und Tracht, allerdings im Stil der ganz sicher nicht biederen 20er Jahre. „Wir lassen den Flair dieser rückblickend sehr freien Zeit wieder aufleben“, freut sich Anton Gerbl, der als „Kapellmeister“ auch den Ton bei der 14 Musikern Salonorchester-Besetzung der Blaskapelle Hohenpolding sehr gekonnt übernahm.

Bericht und Bilder: Hans Kronseder  -Das Salonorchster der Blaskapelle Hohenpolding spielte am Faschingssamstag beim Redouteball im Jugendstilsaal des Jakobmayers auf  -Ein nostalgisches Tanzvergnügen der besonderen Art, es wurde getanzt wie vor 100 Jahren und früher „Anno dazumal“

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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