Wirtschaft

Raum für Künstlerische Biografiearbeit – ein Porträt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Einen besonderen, aber auch besonders interessanten Beruf übt in der Marktgemeinde Prien Ina Walther aus, die 48jährige Frau mit drei erwachsenen Töchtern widmet sich Menschen, die auf ihrem Lebensweg auf Fragen stoßen und Antworten suchen. Nachfolgend stellt Ina Walther sich und ihre Aufgaben näher wie folgt vor:

Seit dem 1. Oktober 2020 findet man mich mit dem Raum für Künstlerische Biografiearbeit in der alten Kartenfabrik Bachstr. 17 in Prien. Immer wieder werde ich gefragt : „Biografiearbeit, was ist das…da schreiben Sie dann also die Biografie von einem Menschen ?“ Manchmal ergibt sich dies aus der Biografiearbeit aber gemeint ist eigentlich etwas anderes. Wir Menschen werden manchmal von unserem Leben an einen Punkt geführt, an dem sich viele Fragen erönen oder wir das Gefühl haben, dass es so nicht mehr weitergeht.

 „Was habe ich bereits erlebt, ich würde mich gerne mehr erinnern ?“

 „ Wo geht es hin, was wartet noch auf mich, welchen Weg möchte ich gehen ?“

„ Eine bestimmte Situation erlebe ich immer wieder, was kann ich daran lernen ?

„Ein Erlebnis, dass schon viele Jahre zurückliegt, lässt mich einfach nicht los.“

„Ich bin wütend auf etwas oder jemand oder auch auf mich selbst.“

„Ich habe Angst vor Menschen, Situationen oder auch der Zukunft.“

„Ich kann mir selbst oder einem anderen Menschen nicht verzeihen etwas getan oder unterlassen zu haben, die Frage nach der Schuld wird hier aufgeworfen.“

 In der Biografiearbeit schaen wir den Raum, um diesen und weiteren Fragen zu begegnen. Ein lebendiger Einstieg in die Arbeit orientiert sich an den aktuellen Frage des jeweiligen Menschen. Mit dem wohlwollenden Blick auf das eigene Leben machen wir uns auf die Suche nach einem roten Faden, nach der eigenen Handschrift, nicht selten schaen wir dadurch Ordnung. Durch den Blick zurück und die dadurch gewonnenen Einblicke und Erkenntnisse wird oft deutlich, dass wir unser Leben nicht passiv erleiden müssen, sondern aktiv gestalten können.

 Biografiearbeit ist keine Therapie, hat aber therapeutischen Charakter.

Das Herzstück der Künstlerischen Biografiearbeit ist für mich die Arbeit mit Erlebnissen. Die Erlebnisarbeit dient uns als Handwerkzeug, denn durch sie kann sich zeigen was sonst im Verborgenen bleibt. So wecken wir die Erinnerung und beginnen zu staunen, was wir dabei alles entdecken können. Auch in der aktuellen Situation, in der gesellschaftliche Fragen zu Unsicherheiten führen, Fragen zu Freiheit, Recht, Verantwortung und Glaube aufgeworfen werden, kann die Arbeit an der eigenen Biografie sehr hilfreich sein und dazu beitragen Sicherheit im eigenen Handeln zu bekommen oder den eigenen Standpunkt zu prüfen. In den Gesprächen mit meinen Klienten wird häufig das Thema Sterben, Tod und Trauer berührt. Weil es mir ein wichtiges Anliegen ist, diese Themen immer mehr in die Mitte der Gesellschaft zu stellen, bin ich seit einigen Jahren in der Hospizbewegung tätig und seit 2 Jahren in der Hospizgruppe Prien als Beisitzerin im Vorstand dabei.

Die Künstlerische Biografiearbeit ist aus aktuellem Anlass auch über Videokonferenz möglich. So können wir trotz der gültigen Maßnahmen mit der Arbeit beginnen und auch Menschen in anderen Wohnorten können die Biografiearbeit für sich nutzen. Zu meinem Tätigkeitsbereich gehören auch das Dynamische Tierkreiszeichnen und die Sozialkunst-Gestaltung, die eng mit der Biografiearbeit verbunden sind.

Auf meiner homepage www.ina-walther.de können Sie sich weiter informieren. Gerne stehe ich Ihnen für Fragen jeglicher Art zur Verfügung. Termine sind gern nach telefonischer Absprache oder Anfrage über Email möglich. Ich freue mich Sie Kennenzulernen.

 Ina Walther, Tel. : 08051- 6404108, mail : post@ina-walther.de, Mitglied im sozial-honorar.de

Foto: Ina Walther im Gespräch mit einem Kunden

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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